Mehr Teilnehmer sind erwünscht
Für den Landkreis Günzburg war das, was die Agentur für Arbeit organisiert hatte, eine Premiere: Zum ersten Mal fand in Günzburg ein „Speeddating“statt, das Abiturienten und Unternehmen aus der Region zusammengebracht hat. Das Interesse war auf beiden Seiten groß, denn es gibt nicht oft die Möglichkeit, sich im Zehn-MinutenTakt zu „beschnuppern“. Der Vorteil für die Arbeitgeber war, ohne große eigene Anstrengung zu jungen Menschen einen Erstkontakt aufzubauen und ihnen die Besonderheiten des Unternehmens prägnant darzustellen. Das ist sicherlich kein Fehler in einer Zeit, in der Firmen sich ganz anders als vor Jahren anstrengen müssen, Fachkräfte zu suchen und an sich zu binden. Der Vorteil für die Jugendlichen bestand darin, in einem attraktiven Format sich informieren zu lassen und im Gespräch die eigenen Fähigkeiten hervorheben zu können.
Dieser bewusst kurz gehaltene Austausch ersetzt natürlich keine Bewerbung und kein Vorstellungsgespräch. Aber er kann durchaus ein Türöffner sein zu einem Betrieb, der der jungen Frau oder dem jungen Mann sonst verborgen geblieben wäre. Außerdem war hier die Gelegenheit, einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen, für den es keine zweite Chance gibt.
So wie es aussieht, haben das beide Seiten am Mittwochvormittag im Forum am Hofgarten genutzt. Zu wünschen wäre der Veranstaltung allerdings eine größere Resonanz. Es ist zu wenig, wenn die Agentur für Arbeit darauf verweist, die Sache müsse in Günzburg erst noch wachsen. Der „Dating-Termin“in den Osterferien ist nicht optimal. Besser wäre ein Tag außerhalb der Ferienzeit und eine aktive Beteiligung der Schulen – in diesem Fall beispielsweise der Gymnasien, weil es um duale Studienplätze geht. „Aktiv“bedeutet eine gezielte Werbung für, eine Vorbereitung auf die und ein Besuch dieser Veranstaltung, die womöglich Schüler zu einem attraktiven Beruf führt. Wenn das kein Ziel für eine Schule ist!