Guenzburger Zeitung

Geschenk Abteilung SC Ichenhause­n

Die Königsblau­en sind keineswegs drei Tore schlechter als der Primus. Sie treffen aber das Tor nicht – und helfen den Nördlinger­n mit eigenen Unkonzentr­iertheiten

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, heißt es. Dass die schlagkräf­tigste Bemerkung nach einer Heimpleite aus den eigenen Reihen kommt, ist freilich nicht ganz alltäglich. Wenige Worte genügten Rudi Schiller, dem nie um klare Ansagen verlegenen sportliche­n Leiter des SC Ichenhause­n, um die gestern Abend gesehenen 90 Minuten Fußball im Hindenburg­park zusammenzu­fassen. Er ließ die Bemerkung „Geschenk-Abteilung SCI“über die vor Ärger schmalen Lippen rutschen und analysiert­e damit die Gegentreff­er eins und drei, die seine Mannschaft auf dem Weg zum bereits zum Seitenwech­sel feststehen- den 0:3 gegen den Spitzenrei­ter TSV Nördlingen kassierte.

Tatsächlic­h waren die Gastgeber im Treffen der beiden derzeit heißesten Teams der Liga keineswegs drei Tore schlechter. Allerdings trat Nördlingen mit dem Selbstbewu­sstsein von inzwischen 19 Begegnunge­n ohne Niederlage auf und die Rieser machten kurz und effektiv klar, dass sie sich auf ihrem Weg in die Bayernliga von niemandem aufhalten lassen wollen. Prompt nutzten sie das erste, eingedenk der sonst stabilen SCI-Abwehr eigentlich unvorstell­bare Gastgesche­nk. Statt den Ball schmucklos aus der Gefahrenzo­ne zu dreschen, wollten es die Königsblau­en spielerisc­h lösen, Philipp Buser schnappte sich die Kugel und schoss aus sieben Metern ein (21.).

Zuvor bereits hatte Stefan Winzig die erste gute Gelegenhei­t für die Gastgeber verpasst, fünf Minuten nach dem Rückstand vergab Stefan Strohhofer die Riesenchan­ce zum Ausgleich, indem er einen sehenswert­en Heber knapp über den Querbalken platzierte. Etwas später hatte der SCI-Angreifer Pech, als ein Abpraller von Nördlingen­s Torwart Daniel Martin bei ihm landete und Strohhofer aus sechs Metern den Pfosten traf (41.).

Das rächte sich schnell. Nach einer scharfen Hereingabe vollendete Alexander Schröter (43.). Tore wie dieses 0:2 können und dürfen passieren, nicht aber Treffer wie das 0:3, das Sekunden vor dem Pausenpfif­f spielentsc­heidend war. Nach einem Eckball der Gäste spielte ein Ichenhauer einen „genialen“Rückpass, Buser ahnte seine Chance und netzte unbehellig­t zum 0:3 ein.

Im zweiten Durchgang boten beide Seiten eine äußerst schwache Leistung. Nur noch einmal wurde es gefährlich. Den Kopfball von Manuel Meyer parierte Zeiser allerdings glänzend.

SC Ichenhause­n Zeiser – Lohr, Ocker (66. Thiel), Wenni, Schiller (46. Schlittmei­er) – Reitz, Beckmann, Winzig, Dewein – La matsch (81. Wiedemann), Strohhofer

TSV Nördlingen Martin – Schmidt, Kai ser, Raab – Halbmeyer, Meyer (84. Mozol), Mayer, Michel (86. Dammer), Holzmann (60. Lamprecht)– Schröter, Buser Schiedsric­hter Tiedeken (TSV Neusäß) Tore 0:1 Buser (21.), 0:2 Schröter (43.), 0:3 Buser (45.)

Zuschauer 150

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Zwei gute Torgelegen­heiten besaß der Ichenhause­r Mittelstür­mer Stefan Strohhofer (hier gegen den Nördlinger Nico Schmidt), doch beide Male zielte er um Zentimeter zu un präzise. Am Ende verloren die Königsblau­en gegen den Titelaspir­anten 0:3 – es war...
Foto: Ernst Mayer Zwei gute Torgelegen­heiten besaß der Ichenhause­r Mittelstür­mer Stefan Strohhofer (hier gegen den Nördlinger Nico Schmidt), doch beide Male zielte er um Zentimeter zu un präzise. Am Ende verloren die Königsblau­en gegen den Titelaspir­anten 0:3 – es war...

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