Geschenk Abteilung SC Ichenhausen
Die Königsblauen sind keineswegs drei Tore schlechter als der Primus. Sie treffen aber das Tor nicht – und helfen den Nördlingern mit eigenen Unkonzentriertheiten
Ichenhausen Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, heißt es. Dass die schlagkräftigste Bemerkung nach einer Heimpleite aus den eigenen Reihen kommt, ist freilich nicht ganz alltäglich. Wenige Worte genügten Rudi Schiller, dem nie um klare Ansagen verlegenen sportlichen Leiter des SC Ichenhausen, um die gestern Abend gesehenen 90 Minuten Fußball im Hindenburgpark zusammenzufassen. Er ließ die Bemerkung „Geschenk-Abteilung SCI“über die vor Ärger schmalen Lippen rutschen und analysierte damit die Gegentreffer eins und drei, die seine Mannschaft auf dem Weg zum bereits zum Seitenwechsel feststehen- den 0:3 gegen den Spitzenreiter TSV Nördlingen kassierte.
Tatsächlich waren die Gastgeber im Treffen der beiden derzeit heißesten Teams der Liga keineswegs drei Tore schlechter. Allerdings trat Nördlingen mit dem Selbstbewusstsein von inzwischen 19 Begegnungen ohne Niederlage auf und die Rieser machten kurz und effektiv klar, dass sie sich auf ihrem Weg in die Bayernliga von niemandem aufhalten lassen wollen. Prompt nutzten sie das erste, eingedenk der sonst stabilen SCI-Abwehr eigentlich unvorstellbare Gastgeschenk. Statt den Ball schmucklos aus der Gefahrenzone zu dreschen, wollten es die Königsblauen spielerisch lösen, Philipp Buser schnappte sich die Kugel und schoss aus sieben Metern ein (21.).
Zuvor bereits hatte Stefan Winzig die erste gute Gelegenheit für die Gastgeber verpasst, fünf Minuten nach dem Rückstand vergab Stefan Strohhofer die Riesenchance zum Ausgleich, indem er einen sehenswerten Heber knapp über den Querbalken platzierte. Etwas später hatte der SCI-Angreifer Pech, als ein Abpraller von Nördlingens Torwart Daniel Martin bei ihm landete und Strohhofer aus sechs Metern den Pfosten traf (41.).
Das rächte sich schnell. Nach einer scharfen Hereingabe vollendete Alexander Schröter (43.). Tore wie dieses 0:2 können und dürfen passieren, nicht aber Treffer wie das 0:3, das Sekunden vor dem Pausenpfiff spielentscheidend war. Nach einem Eckball der Gäste spielte ein Ichenhauer einen „genialen“Rückpass, Buser ahnte seine Chance und netzte unbehelligt zum 0:3 ein.
Im zweiten Durchgang boten beide Seiten eine äußerst schwache Leistung. Nur noch einmal wurde es gefährlich. Den Kopfball von Manuel Meyer parierte Zeiser allerdings glänzend.
SC Ichenhausen Zeiser – Lohr, Ocker (66. Thiel), Wenni, Schiller (46. Schlittmeier) – Reitz, Beckmann, Winzig, Dewein – La matsch (81. Wiedemann), Strohhofer
TSV Nördlingen Martin – Schmidt, Kai ser, Raab – Halbmeyer, Meyer (84. Mozol), Mayer, Michel (86. Dammer), Holzmann (60. Lamprecht)– Schröter, Buser Schiedsrichter Tiedeken (TSV Neusäß) Tore 0:1 Buser (21.), 0:2 Schröter (43.), 0:3 Buser (45.)
Zuschauer 150