Hilfe für das Hallenbad
Freizeiteinrichtung soll gerettet werden
Senden Bürgermeister Raphael Bögge und der Verein Bürgerinteressen Stadt Senden (BiSS) wollen sich „gemeinsam für das See- und Hallenbad“einsetzen. Das geht aus einer Mitteilung des Rathauses hervor. Zu den Vorhaben gehört auch die Gründung eines Fördervereins fürs Bad. Hintergrund ist ein Gespräch zweier BiSS-Vertreter mit Bögge Mitte März. Das Vorhaben sei aber kein Hinweis darauf, dass es eine engere Zusammenarbeit zwischen BiSS und Bögge geben soll, erklärt BiSS-Fraktionschef Yusuf Cinici.
Zwei BiSSler und Sendens Verwaltungschef hatten sich, laut der Mitteilung, zu einem „Meinungsaustausch“getroffen. Vereinsvorsitzender Dietmar Roschkar und Yusuf Cinici thematisierten ihr Anliegen – die Attraktivitätssteigerung des städtischen See- und Hallenbads, das hohe Defizite einfährt. Unter anderem hatte BiSS in den vergangenen Jahren auf die Renovierung des Außenbeckens und die Vergrößerung der Spiel- und Sportmöglichkeiten im Außenbereich gepocht, um mehr Besucher anzulocken. „Es ging darum, wie wir den Kostendeckungsgrad erhöhen können“, erzählt der Fraktionschef. „Dieser Herausforderung wollen sich in den kommenden Monaten und Jahren Stadtrat und Verwaltung gemeinsam stellen“, teilt Bögge nun
Höhere Attraktivität, weniger Defizite
im Schreiben mit, „dabei sollten wir auch überlegen, ob und wie wir die Bürgerinnen und Bürger in diesen Prozess einbinden können.“
Es ist der Wunsch der Gesprächspartner, dass im Stadtrat noch vor der Sommerpause „erste Planungsideen für die Entwicklung des Seeund Hallenbades vorgestellt werden“. Auch die Finanzsituation des Bades wolle man im Auge behalten. Und im Laufe des Gesprächs habe Roschkar auch den Gedanken an einen Förderverein fürs Schwimmbad eingebracht. Diese Idee kursiere im BiSS-Verein bereits seit einem Jahr, berichtet Yusuf Cinici auf Nachfrage. Auch bei anderen öffentlichen Einrichtungen leisteten solche Vereine wertvolle Unterstützung. Das zweite BiSS-Fraktionsmitglied, Dritter Bürgermeister Anton Leger, hatte diese Anregung auch in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses im Zusammenhang mit dem Bad erwähnt. Bögge sei von der Förderverein-Idee begeistert, heißt es jetzt in der Mitteilung, und er wolle sie unterstützen.
Weit gediehen sind die BiSS-Aktivitäten im Hinblick auf eine Vereinsgründung aber nicht. „Es ist noch nicht viel passiert. Wir möchten erst einmal bekannt machen, dass jeder willkommen ist, der das unterstützen will“, sagt Cinici nun. Es gehe dabei nicht allein um Spenden fürs Bad, sondern auch um neue Ideen und um die Bereitschaft, sich mit freiwilligen Tätigkeiten etwa bei der Pflege des Bades oder der Grünanlagen einzubringen. Zunächst müsse einmal ein Verein ins Leben gerufen werden. Interessenten könnten sich an BiSS-Chef Dietmar Roschkar wenden.
Entwickelt sich da eine Kooperation zwischen BiSS und Bögge, die womöglich doch noch in eine BiSSMitgliedschaft des Bürgermeisters mündet? Anlass zu dieser Vermutung gebe es „überhaupt nicht“, sagt Cinici dazu. Der Christsoziale Bögge hatte, nach seinem Zerwürfnis mit der örtlichen CSU im Herbst 2016, einen BiSS-Beitritt in Erwägung gezogen. Später verlautbarte er, die Sache liege auf Eis. Der Beitritt sei nie wieder thematisiert worden und für ihn „absolut vom Tisch“, so Cinici jetzt. Die Kooperation in Sachen Förderverein bedeute auch nicht, „dass wir uns von den anderen Stadträten abspalten wollen“. Die stehen dem Bürgermeister äußerst kritisch gegenüber.