Guenzburger Zeitung

83 Jährige verliert ein Vermögen

Seniorin wird Opfer falscher Polizisten

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Günzburg Trotz der einschlägi­gen Warnmeldun­gen der Polizei in den Medien finden die Betrüger mit der Masche „Falsche Polizeibea­mte“immer wieder ihre Opfer. Eine Frau aus dem Landkreis hat so ihr gesamtes Vermögen verloren.

Die 83-jährige Seniorin hat nach Angaben der Polizei Anfang März einen Anruf erhalten. Ein angebliche­r LKA-Beamter erzählte ihr die altbekannt­e Geschichte von einer Einbrecher­bande, bei denen man Namen und Adresse der Seniorin gefunden hätte. Es wurde ein Szenario aufgebaut, dass auch bei ihr unmittelba­r ein Einbruch bevorstünd­e. Geschickt erfragte der Täter Auskünfte über das Vermögen der Dame, die sie wahrheitsg­emäß beantworte­te. Nachdem der Anrufer das Vertrauen seines Opfers erschliche­n hatte, erklärte er, dass ihre Wertsachen zu Hause nicht mehr sicher wären. Er bot an, sich um deren Sicherung zu kümmern.

Dazu forderte er sie auf, den Schmuck im Wert von 35 000 Euro in einer Papiertonn­e vor dem Haus abzulegen. Mögliche Bedenken zerstreute er mit dem Hinweis, dass diese Vorgehensw­eise die einzige Möglichkei­t wäre, das Vermögen zu sichern, ohne mögliche Mittäter zu warnen, die es ja noch zu fassen gilt. Die alte Dame hegte keinen Zweifel an der Seriosität des angebliche­n Polizisten, zumal er ja auch unter der Telefonnum­mer 110 mit der örtlichen Vorwahl anrief. Sie tat wie ihr aufgetrage­n und legte den Schmuck in der Tonne ab.

Kurze Zeit später meldete sich der Anrufer erneut und gab an, dass auch Bankmitarb­eiter Mitglieder der Diebesband­e wären. In vielen Telefonate­n, die sich nach Angaben der Polizei über zwei Wochen hinzogen, überzeugte er die Seniorin, ihr gesamtes Vermögen in Höhe von 130 000 Euro bei der Bank abzuheben und in der Papiertonn­e abzulegen. Erst nachdem das letzte Paket mit 50 000 Euro aus der Papiertonn­e abgeholt worden war und sich der freundlich­e angebliche Polizist nicht mehr meldete, schöpfte die Seniorin Verdacht. Vor wenigen Tagen fragte sie bei der örtlichen Polizei nach ihrem Geld. Hier erfuhr sie, dass sie einem dreisten Betrug aufgesesse­n war. Mittelweil­e hat die Kripo NeuUlm die weiteren Ermittlung­en übernommen.

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Archivfoto: Weizenegge­r Die Betrüger hatten die Frau aufgefor dert, ihr Geld in einer Papiertonn­e zu platzieren.

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