Guenzburger Zeitung

Rekordverd­ächtiger Haushalt

Was die Gemeinde Kötz dieses Jahr ausgeben will – und wie das bezahlt werden soll

- VON WALTER KAISER

Kötz Einen rekordverd­ächtigen Haushalt hat der Kötzer Gemeindera­t verabschie­det. Rund zehn Millionen Euro will die knapp 3300 Einwohner zählende Gemeinde in diesem Jahr ausgeben. Sechs Millionen gehen in den laufenden (Verwaltung­s-)Betrieb, vier Millionen werden investiert. Die Investitio­nssumme wird sich damit gegenüber 2017 mehr als vervierfac­hen. Bei der Sitzung des Gemeindera­ts am Dienstagab­end stellte Kämmerin Silvia Quenzer die wichtigste­n Eckdaten des Haushalts 2018 vor.

Die rund zehn Millionen Euro seien „eine stolze Summe“, erklärte die Kämmerin. Die Investitio­nen seien auch nur zu stemmen, weil in den zurücklieg­enden Jahren mehr als 3,5 Millionen Euro auf die hohe Kante gelegt worden seien. Aus diesen Rücklagen müssen dieses Jahr knapp 2,5 Millionen entnommen werden, um die geplanten Investitio­nen tätigen zu können. Im Wesentlich­en handelt es sich dabei um drei Großprojek­te. Die Sanierung des Ortskerns im Ortsteil Ebersbach mit Straßenbau, Kanalbauma­ßnahmen, Wasservers­orgung und neuer Beleuchtun­g ist mit 1,45 Millionen veranschla­gt, der Neubau eines Kinderhort­s in Großkötz mit gleichfall­s 1,45 Millionen kalkuliert, der Neubau eines Kindergart­ens in Kleinkötz kostet 2,25 Millionen Euro. Vorgesehen ist ferner Grunderwer­b mit 750 000 Euro – nicht zuletzt, um naturnahe Ausgleichs­flächen für künftige Baugebiete vorhalten zu können.

Mit sechs Millionen Euro ist der Verwaltung­shaushalt, also der laufende Betrieb, veranschla­gt. 1,485 Millionen muss die Gemeinde als Kreisumlag­e an den Landkreis abführen, für die Arbeit in der Verwaltung­sgemeinsch­aft mit Bubesheim sind knapp 600 000 Euro fällig. „Ein großer Posten“, so Kämmerin Silvia Quenzer, ist ferner die Günzhalle, die Einnahmen von knapp 35 000 Euro bringen soll, zugleich aber Kosten von fast 223 000 Euro verursacht.

Die Höhe der Grundsteue­rn A und B bleibt mit je 310 von Hundert auf dem Stand des Vorjahres. Sie liegen damit unter dem Durchschni­tt vergleichb­arer Gemeinden im Landkreis und im Freistaat. Mit 320 von Hundert bei der Gewerbeste­uer liegt Kötz in etwa im Mittelfeld. An freiwillig­en Leistungen für die Vereine gibt die Gemeinde wieder gut 9000 Euro aus, etwas mehr als 3100 Euro sind es, wie in den Vorjahren, an Zuschüssen und Zuweisunge­n für überörtlic­he gemeinnütz­ige Verbände und Organisati­onen. Um die Investitio­nen stemmen zu können, werden knapp 2,49 Millionen Euro aus den Rücklagen entnommen. Die Finanzrese­rve der Gemeinde geht damit auf gut eine Million zurück. Angesichts der „guten Finanzlage“der Gemeinde sei das vertretbar, erklärte die Kämmerin, allerdings müsse die Ausgabenpo­litik stets im Auge behalten werden. Neue Kredite sind in diesem Jahr nicht notwendig. Im Gegenteil: Durch Tilgungen um 91 000 Euro wird der Schuldenst­and auf etwa eine Million Euro zurückgehe­n. Bis 2021 sollen die Schulden weiter auf dann rund 775 000 Euro gesenkt werden. Das Fazit von Bürgermeis­ter Ernst Walter: „Der Haushalt 2018 kann trotz der erhebliche­n Investitio­nen als solide bezeichnet werden“. Da der Etat intensiv vorberaten wurde, stimmte der Gemeindera­t ohne weitere Diskussion und einhellig dem Zahlenwerk zu.

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Foto: Wild

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