Klares Nein zur Querspange
Was die Kötzer Gemeinderäte an den Planungen für die B 16 stört
Kötz Das letzte Wort ist noch längst nicht gesprochen. Am 18. April wird der Kötzer Bürgermeister Ernst Walter weitere Gespräche mit dem Staatlichen Bauamt in Krumbach führen. Das Thema: Die geplante Ostumfahrung von Ichenhausen und Kötz sowie die vom Bauamt vorgeschlagene Querspange zwischen der künftigen Ortsumfahrung (B 16 neu) und der bestehenden B 16 alt im Bereich der Waldsiedlung bei der Muna-Senke. Diese Querspange wird vom Gemeinderat aus verschiedenen Gründen abgelehnt, wie bei der Sitzung am Dienstagabend erneut betont wurde. Außerdem fordert Kötz eine klare Prioritätenliste bei den Straßenbaumaßnahmen im Gemeindebereich.
Östlich von Ichenhausen und Kötz soll – wie mehrfach berichtet – eine neue Umfahrung (B 16 neu) gebaut werden, um die Stadt- und Ortskerne vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Südlich von Ichenhausen soll die Umgehungsstraße ihren Anfang nehmen und im weiten Bogen, vorbei an Deubach und Ebersbach, südlich des Legoland-Parks auf die bestehende B 16 einmünden.
Eines der umstrittenen Details: Nach den Plänen des Bauamtes Krumbach soll die alte B 16 bei der Waldsiedlung vor der Muna-Senke in Richtung Günzburg in Form einer Sackgasse gesperrt werden. Stattdessen soll der Verkehr von Kötz in die Große Kreisstadt über eine Querspange auf die neue Umgehungsstraße gelenkt werden.
Das sei in vielerlei Hinsicht Unfug, kritisierten mehrere Gemeinderäte. Die Spange würde durch Wald und Flur führen und damit unnötig Grund und Boden verbrauchen. Zum anderen müssten von vielen Autofahrern lange Umwege in Kauf genommen werden, um nach Günzburg zu kommen. Auch die Jäger, so Bürgermeister Walter, sähen Probleme, würden ihre Reviere von einer weiteren Straße durchschnitten.
Ernst Walter wurde deshalb von den Gemeinderäten gebeten, bei seinem Gespräch mit dem Bauamt auf diese Probleme hinzuweisen, die Querspange abzulehnen und mögliche Alternativen – wie auch bei einer Unterredung mit dem CSU-Abgeordneten Alfred Sauter angesprochen – auszuloten. Über die Ergebnisse der Besprechung mit dem Bauamt will der Bürgermeister bei der nächsten Ratssitzung berichten.
Die Ratsrunde kam ferner überein, eine Prioritätenliste zu fordern. Vor einer Entscheidung über die letztendliche Trassenführung der Ortsumfahrung müssten zunächst die Kreisstraße GZ 5 im Bereich Großkötz und dann die Neugestaltung der Muna-Senke angegangen werden. Denn bis die B 16 neu realisiert ist, dürften noch einige Jahre ins Land gehen – erst recht dann, wenn Klagen gegen das Projekt vor dem Verwaltungsgericht eingereicht werden. Eine gute Nachricht hatte der Bürgermeister dann doch noch. Im Bereich Ebersbach könnte, so habe das Bauamt versichert, die Trasse der Umgehungsstraße etwas weiter nach Osten verschoben werden, sodass sich die ersten Häuser des Ortsteils in einem weiteren Abstand von etwa 300 Metern von der B 16 neu befänden.