Schmiedegässchen bekommt Fugenpflaster
In Offingen ist über viele Projekte gesprochen worden. Nach 34 Jahren scheidet ein Mitglied aus
Offingen Das Schmiedegässchen in Offingen liegt zwischen der Hauptstraße und der Straße Hinter den Gärten. Es wird mit einem Fugenpflaster befestigt, da es bei Starkregen immer wieder ausgespült wurde. Der Gemeinderat vergab jetzt den Auftrag an eine Firma, die Kosten belaufen sich auf gut 13 000 Euro. Ebenfalls beschloss der Rat, dass Überquerungshilfen vor der Raiffeisenbank und der Firma KfzSüß in Fertigteilbauweise errichtet werden. Die Kosten pro Verkehrsinsel betragen gut 2000 Euro.
Wesentlich mehr kostet die Erneuerung des Heizungsverteilers an der Grund- und Mittelschule. Der Auftrag dafür wurde vergeben, er umfasst knapp 65 000 Euro. Die Gemeinde hatte acht Firmen angeschrieben, aber nur drei gaben ein Angebot ab, schließlich können sich viele Firmen vor Aufträgen nicht mehr retten. Das sei um das Jahr 2008 ganz anders gewesen, erinnerte sich Bürgermeister Thomas Wörz. Damals hätten Unternehmer mit feuchten Augen um Aufträge gebeten, um eine drohende Insolvenz noch abzuwenden. Auf dem Splittlager des Bauhofs wird zudem eine Photovoltaikanlage zum Angebotspreis von knapp 26 600 Euro gebaut. Die Anlage wird sich nach gut 15 Jahren amortisiert haben.
Wie andere Gemeinden auch wird sich ebenfalls Offingen an der Zweckvereinbarung über die Finanzierung und den Betrieb der Psychosozialen Notfallversorgung für die Einsatzkräfte der Feuerwehr zwischen dem Landkreis Günzburg, der Stadt Günzburg und den Gemeinden des Landkreises beteiligen. „Die Unfälle verfolgen manchen bis in den Schlaf. Man fährt 50 Mal an einem Baum vorbei, ohne was zu denken, und plötzlich ist der Unfall wieder vor Augen“, sagte ein Gemeinderatsmitglied. Die Kosten für Offingen und Schnuttenbach belaufen sich auf 243 Euro pro Jahr, also drei pro aktivem Feuerwehrmann.
Der Gemeinderat genehmigt auch den Antrag auf Umbau und Nutzungsänderung einer bestehenden Fabrikationshalle in ein Gesundheitszentrum an der Bahnhofstraße 7. Das Gesundheitszentrum soll zwei Personen beschäftigen und einen Kraftraum sowie 15 Fitnessgeräte anbieten. Geöffnet wird sieben Tage in der Woche von 6 bis 23 Uhr.
Der Bebauungsplan Hinter den Gärten, wo die Möglichkeit für einen mittelgroßen Geschosswohnbau eröffnet werden und so der steigenden Nachfrage nach Wohnraum im Ortskern Rechnung getragen werden soll, ist öffentlich ausgelegt worden. Die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange und die Äußerung eines Bürgers wurden geprüft. Der Rat billigte das Ergebnis der Prüfung, die daraus resultierenden Planänderungen werden nun vom Architekten in einen neuen Plan eingearbeitet. Dieser wird erneut öffentlich ausgelegt, parallel dazu wird wieder eine Beteiligung der Träger öffentlicher Belange durchgeführt. Das Verfahren kann sich bis zum Herbst hinziehen.
Thomas Wörz dankte Gemeinderatsmitglied Erich Schmucker für seine langjährige Kassierertätigkeit bei der Rechtlergemeinschaft. Der Kassenbestand beträgt aktuell gut 57000 Euro. Der Rat stimmte der Jahresrechnung zu. Rechtler haben Nutzungsrechte an einem Gemeinschaftswald, aber kein Eigentum an diesem. Offingen sei eine Ausnahme. Da habe ein Teil der Rechtler Eigentumsrechte. Wörz war die Ergänzung wichtig: „Sonst jagen mich die Rechtler mit der Motorsäge!“
Ratsmitglied Volker Eberle bat nach 34 Jahren im Gemeinderat um die Entbindung aus seinem Amt. Der Unfalltod seines Sohnes beschäftige ihn zu sehr. Der Bürgermeister würdigte Eberle als „besonnen“. Er habe „das Gremium bereichert“. Seine offizielle Verabschiedung wird am Ende der Sitzungsperiode stattfinden.