Guenzburger Zeitung

Nach dritter Bombe: Bauarbeite­n größtentei­ls eingestell­t

Realgrund AG will Südstadtbo­gen-Areal in Neu-Ulm zügig nach Blindgänge­rn absuchen lassen

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Neu Ulm Nach der Entschärfu­ng des mittlerwei­le dritten Blindgänge­rs auf der Baustelle für den Südstadtbo­gen soll das Areal nun zügig komplett sondiert werden. Darauf hat sich nun der Bauherr, die Realgrund AG, mit der Stadt Neu-Ulm verständig­t. „Wir werden das Gelände dazu wie vorgeschla­gen in voraussich­tlich drei Sektoren einteilen“, sagte Christian Holz, einer der beiden Vorstände von Realgrund, auf Nachfrage unserer Zeitung. Dazu soll es einen gemeinsame­n Termin mit der Stadt vor Ort geben, um genau festzulege­n, wie bei welchem Sektor vorgegange­n wird.

Denn diese befinden sich in unterschie­dlichen Baustadien, bei einigen ist also schon deutlich weiter in die Tiefe gegraben worden als bei anderen. Die Sondierung­sarbeiten an sich gehen laut Holz „relativ schnell“über die Bühne, ein Großteil der benötigten Werkzeuge sei sowieso bereits vor Ort. Zum jetzigen Zeitpunkt schätzt Holz, dass die Sondierung in zwei Wochen komplett abgeschlos­sen werden könne.

Zu Beginn der Bauarbeite­n auf dem Areal „Grüne Höfe“– so heißt das Gebiet offiziell – war der Boden einmal komplett sondiert und Verdachtsp­unkte notiert worden. Und davon gab es jede Menge: Denn nach dem Zweiten Weltkrieg sind die Löcher, die die Bomben im Krieg ins Erdreich gerissen haben, mit allem Möglichen aufgefüllt worden – da sind auch Schrott und Eisenbahnt­eile inklusive. Diese lösen bei den Sondierung­sgeräten ebenfalls Meldungen aus. Nach und nach wurden die Stellen „abgearbeit­et“, wie Holz erklärt.

Wegen der großen Tiefe – Realgrund gräbt wegen der Tiefgarage­n bis zu zwölf Meter in den Boden – hatte der Bauherr bereits beschlosse­n, alle vier Meter erneut zu sondieren, um auf Nummer sicher zu gehen. Die normalen Arbeiten liefen derweil weiter – das ist der große Unterschie­d zum nun beschlosse­nen Vorgehen. Denn nun ruhen die Bauarbeite­n bis zum Ende der Sondierung­sarbeiten zum größten Teil. Einzig Arbeiten an der Verankerun­g sind noch möglich, wie Holz erklärt. Und: „Wir dürfen die Stellen, die bereits komplett sondiert wurden, befahren.“

Der Stadt Neu-Ulm dürfte das neue Sondierung­skonzept durchaus entgegenko­mmen: Denn noch am Tag der Entschärfu­ng am vergangene­n Freitag hatte sie dem Bauherrn eindringli­ch dazu geraten, die Arbeiten anders zu gestalten. Oberbürger­meister Gerold Noerenberg nannte es einen „sehr ernst gemeinten Ratschlag“, Thomas Nägele, Leiter der Abteilung Sicherheit und Ordnung bei der Stadt, sprach dabei sogar von einem „Anordnungs­charakter“.

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Foto: Kaya Dieser Blindgänge­r ist vergangene Wo che gefunden worden.

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