Kanäle untersucht
Rettenbach will sie sanieren
Rettenbach In Rettenbach ist in allen Ortsteilen eine TV-Inspektion der Kanäle durchgeführt worden. Die Firma Riwa bewertete den Zustand des Kanalnetzes. Schon vor einigen Jahren hat die Gemeinde ein digitales Kanalkataster flächendeckend erstellt. Dadurch verfügt sie über strukturierte geometrische Daten, mit denen die Inspektionsdaten abgeglichen werden können. In der Sitzung des Gemeinderats stellte Ralph Mimler von Riwa nun die Ergebnisse der Zustandsbewertungen des Kanalnetzes, die auf einer Länge von gut 22 Kilometern durchgeführt worden waren, vor.
Bei der in Zustandsklassen aufgeteilten Bewertung wurde eine grobe Kostenschätzung erarbeitet. Dabei handelt es sich um Sanierungen, die sofort beziehungsweise kurzfristig zu veranlassen sind, da aus wasserwirtschaftlicher Sicht ein Sicherheitsrisiko bestehe – insoweit damit kein Abwasser ins Grundwasser gelangen könne. Rettenbach wäre dabei mit Kosten in Höhe von knapp 340000 Euro brutto betroffen, die Ortsteile Harthausen und Remshart mit etwa 420000 und 137000 Euro.
Gleichzeitig empfahl Mimler die Durchführung einer hydrodynamischen Kanalnetzberechnung, um die Leistungsfähigkeit der Kanäle zu ermitteln. Auf der Grundlage kann eine bauliche Sanierungsplanung erstellt werden. Damit wäre der rechtssichere Nachweis für die Leistungsfähigkeit gegeben, der auch für die Verlängerung des Wasserrechts von Bedeutung sei. Weiter könne die Gemeinde aufgrund der Grundlage Bauabschnitte in Abhängigkeit ihres Budgets festlegen.
Auch wenn man es nicht sehe, stelle das Kanalnetz ein wertvolles Wirtschaftsgut dar, betonte Mimler. Für Rettenbach stelle dieses umgerechnet einen Wert von etwa 16,5 Millionen Euro dar. Wenn man noch länger warte, würden noch mehr Maßnahmen nötig. Es sei an der Zeit; man habe erkannt, dass etwas gemacht werden müsse, fügte Rettenbachs Bürgermeisterin Sandra Dietrich-Kast (CSU) hinzu. Im selben Zug könnten an Stellen, an denen hinsichtlich Glasfaser und des Wassernetzes Bedarf bestehe, parallel Maßnahmen ergriffen werden. Zunächst soll eine hydrodynamische Kanalnetzberechnung durchgeführt und im Laufe des Jahres sollen die Grundlagen für die Sanierung ermittelt werden. Nach den Ausschreibungen im Winter könnte, abhängig von den Finanzen, im Frühjahr die Arbeit beginnen.
In der vergangenen Sitzung hat der Rettenbacher Gemeinderat sein Investitionsprogramm beschlossen. Nun stimmte er dem Entwurf des Haushaltsplans zu, der in der MaiSitzung beschlossen werden soll. Kämmerer Christoph Zeh sprach von einem soliden Werk, das es ermögliche, in Sanierungen zu investieren. „Mit dem derzeitigen Entwurf können wir das Investitionsprogramm finanzieren“, so Zeh, der detailliert zu Fragen Stellung nahm.
Hinsichtlich der Entwidmung des östlich an der Firma Reflexa verlaufenden Feldwegs kam die Gemeinde Rettenbach dem Wunsch der Landwirte und Grundstückseigentümer nach: Bei dem parallel zur Silbermannstraße verlaufenden Grasweg wird nur ein Teil eingezogen.
Auch die Gemeinde Rettenbach ist bei der Zweckvereinbarung zur psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte nun mit insgesamt 363 Euro beteiligt. Der Betrag setzt sich aus je drei Euro pro aktivem Feuerwehrdienstleistenden zusammen. In Rettenbach sind dies 44, in Harthausen 35 und in Remshart 42 Aktive der jeweiligen Feuerwehren. Da gebe es keine Frage, so die Bürgermeisterin. Auch in der Gemeinde Rettenbach könne es vorkommen, dass Aktive Hilfe benötigten.
Im Frühjahr könnten die Arbeiten beginnen