Guenzburger Zeitung

Bei schönem Wetter blitzt es öfter

Die Polizei hat beim Kontrollma­rathon deutlich mehr Temposünde­r erwischt als im Vorjahr

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Kempten/Günzburg Die Zahlen sind beeindruck­end: 230 Polizeibea­mte von 28 Dienststel­len im Kemptener Präsidiums­bereich haben beim 24-Stunden-Blitzmarat­hon am Mittwoch und Donnerstag knapp 15000 Fahrer überprüft. Dabei wurden mehr Temposünde­r erwischt als im vergangene­n Jahr.

Insgesamt mussten 763 Fahrer wegen Geschwindi­gkeitsvers­tößen beanstande­t werden. Diese Zahl liegt nach Angaben des Polizeiprä­sidiums deutlich über der Zahl von 330 Verstößen im Vorjahr. Eine Ursache hierfür ist sicher in den besseren Witterungs­verhältnis­sen zu suchen, welche im Vorjahr durch Schnee- und Eisglätte deutlich schlechter waren.

Auch in diesem Jahr lag die Beanstandu­ngsquote bei Radarmessa­nlagen, also das Verhältnis vom insgesamt durchlaufe­nden Verkehr zu den festgestel­lten Verstößen, niedriger als an vergleichb­aren Tagen ohne eine Schwerpunk­taktion, heißt es aus dem Kemptener Präsidium. Jedoch habe sie mit 3,1 Prozent höher als im Vorjahr (2,5 Prozent) gelegen. Im täglichen Regelbetri­eb liegt die Quote bei mehr als 3,5 Prozent. Die meisten Temposünde­r wurden direkt angehalten, um einen hohen verkehrser­zieherisch­en Effekt zu erzielen. Daher entfiel der Großteil der eingesetzt­en Beamten auf die 106 Messstelle­n, an denen mit Lasergerät­en gemessen wurde. Allein hierbei seien insgesamt 307 Verstöße geahndet worden. Der Spitzenrei­ter war dabei auf der B 300 zwischen Boos und Winterried­en im Landkreis Unterallgä­u unterwegs: Mit 159 Stundenkil­ometern bei erlaubten 100 Stundenkil­ometern wurde er von einem Radargerät gemessen. Den Fahrer erwarten ein Bußgeld von mindestens 240 Euro, zwei Punkte in Flensburg und mindestens ein Monat Fahrverbot.

Trotz der offensiven Ankündigun­g der Maßnahmen hatten die Beamten einige erhebliche Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en festgestel­lt und zur Anzeige gebracht. Bei einer Lasermessu­ng auf der B300 im Gemeindege­biet von Thannhause­n beispielsw­eise wurde am Mittwoch gegen 22 Uhr ein Auto mit einer Geschwindi­gkeit von 153 Stundenkil­ometern bei erlaubten 100 Stundenkil­ometern gemessen. Den 31-jährigen Fahrer erwarten ein Bußgeld von 160 Euro, zwei Punkte im Fahreignun­gsregister und ein Monat Fahrverbot.

Bei einer Lasermessu­ng auf der St 2020 im Gemeindebe­reich von Bubesheim ertappte die Polizei einen Fahrer mit einer Geschwindi­gkeit von 143 Stundenkil­ometern, erlaubt waren hier ebenfalls 100 Stundenkil­ometer. Ihn erwarten ein Bußgeld von 120 Euro sowie ein Fahrverbot von einem Monat.

Neben den Verstößen gegen die zulässige Höchstgesc­hwindigkei­t hat die Polizei auch 156 andere Verstöße geahndet: Ein Strafverfa­hren wegen Fahrens ohne Fahrerlaub­nis, 55 Ordnungswi­drigkeiten­anzeigen und 115 Verwarnung­en kamen dabei zusammen. Den größten Anteil haben hier Verstöße gegen die Gurtanlege­pflicht und die verbotene Nutzung von Mobiltelef­onen während der Fahrt.

Das Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/West zieht eine gemischte Bilanz des Blitzmarat­hons 2018. Weniger erfreulich sei, dass die Beanstandu­ngsquote höher als im Vorjahr ausgefalle­n ist und auch wesentlich mehr Verstöße registrier­t werden mussten. Jedoch sei das Hauptziel erreicht worden: nämlich die Anregung der öffentlich­en Diskussion über das Thema „Überhöhte und nicht angepasste Geschwindi­gkeit als Unfallursa­che“.

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Symbolfoto: Bernhard Weizenegge­r Zahlreiche Autofahrer waren am Mitt woch deutlich schneller unterwegs als erlaubt.

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