Millionenförderung für Physiker
Der gebürtige Günzburger Prof. Dieter Weiss sucht mit seinem Team nach neuen Quasi-Teilchen
Günzburg/Regensburg Der gebürtige Günzburger Prof. Dieter Weiss kann einen großen Erfolg verbuchen: Der Inhaber des Lehrstuhls für Experimentelle und Angewandte Physik an der Universität Regensburg erhält vom Europäischen Forschungsrat Fördergelder in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Damit wird für die kommenden fünf Jahre die Arbeit von Weiss’ Team finanziert, das sich mit der Suche nach neuen Quasi-Teilchen beschäftigt.
Die sogenannten Majorana Fer- mionen sollen im Halbleitermaterial Quecksilbertellurid unter bestimmten, experimentellen Bedingungen existieren. Das Forschungsteam soll nun mithilfe der Fördergelder die Existenz dieser Fermionen in verschiedenen Experimenten nachweisen. Nach Angaben der Universität Regensburg wird derzeit weltweit an verschiedenen Materialsystemen nach den Teilchen geforscht, da diese für das Quantencomputing interessant sind. Der Absolvent des Dossenberger-Gymnasiums war Schüler von Klaus von Klitzing, der 1985 für seine Entdeckung des Quanten-Hall-Effektes den Nobelpreis für Physik erhalten hat. Bei ihm promovierte er 1987 an der TU München und habilitierte auch 1993 an der Universität Stuttgart. Seit 1995 hat Weiss seinen Lehrstuhl in Regensburg inne.
Der Europäische Forschungsrat zeichnet mit seinen „Advanced Grants“herausragende Leistungen bereits erfahrener exzellenter Wissenschaftler aus. Die Grants sollen europäische Spitzenforschung fördern.