Und weg ist der Maibaum ...
Radiosender stiehlt das Sendener Exemplar
Senden Unbewacht und bereits aufgebockt lag der Sendener Maibaum an seinem Platz – doch seit vorgestern Nacht fehlt er. Vermutlich haben die wenigsten Bürger das Verschwinden ihres Maibaums bemerkt, bevor sie es im Radio gehört haben: Ein Team des Senders
hat das gute Stück gestohlen. Bürgermeister Raphael Bögge hat bereits Mittwochmorgen um sechs Uhr einen Anruf mit der weniger frohen Botschaft bekommen. Seine erste Reaktion war gelassen und er fragte: „Jetzt muss ich mir was Gutes einfallen lassen, um unseren wunderschönen Maibaum zurückzubekommen, richtig?“
Wie es nun weitergeht, stand dann am Donnerstagmorgen fest. Um 7.13 Uhr vermeldete der Radiosender, welche Aufgabe die Sendener erfüllen müssen, um ihren Baum wieder zurückzubekommen: Die größte Hochzeit Bayerns möchte der Sender sehen. Am Mittwoch, 25. April, müssen sich 1000 Sendener egal welchen Alters auf dem
Im Anzug und im Brautkleid auf dem Marktplatz
Marktplatz gleichzeitig das Ja-Wort geben – ob zum ersten, zweiten oder dritten Mal, ist egal. Nur müssen alle Herren im Anzug und die Damen im Brautkleid erscheinen. Der Sender berichtet mit Moderator Stefan Meixner live. Es gibt eine freie Traurede und alle 500 Paare tanzen gemeinsam den Hochzeitswalzer, heißt es in den Bedingungen. Wenn das alles klappt, verspricht der Radiosender, steigt dann am 30. April eine große „Tanz in den Mai“- Party mit Moderatoren, der Band des Senders und DJs.
Langweilig wird es deswegen auch der Sendener Polizei nicht. Stationsleiter Thomas Merk spricht von einem kompletten Neuland. „Wir wissen nicht, wie viele Leute zur Übergabe kommen, wir hatten so eine Aktion ja auch noch nie.“Daraus stellen sich nun gewisse logistische Fragen, etwa, wo die Leute und wo die ganzen Autos untergebracht werden können. Zum Maifest werden erfahrungsgemäß um die 12000 Besucher erwartet. Doch ein wenig beruhigt ist Merk schon, denn der Radiosender habe immerhin eine gewisse Erfahrung bei den Veranstaltungen.
startet die PRAktion jedes Jahr in verschiedenen Teilen des Freistaats. In Senden haben die Mitarbeiter eigenen Angaben nach schon länger den rund 20 Meter langen Baum im Blick gehabt und ihn in der Nacht zum Mittwoch schließlich auf einen Schwertransporter gehievt und abtransportiert. Nachdem die jeweilige Gemeinde ihre gestellte Aufgabe erfüllt hat, wird der Baum wieder zurückgegeben. Wenn alle Sendener bei der Aktion mitmachen, kommt der Baum also pünktlich wieder zurück. In den Ortsteilen Aufheim, Witzighausen und Wullenstetten sollen die Maibäume wie geplant ebenso pünktlich aufgestellt werden.