Guenzburger Zeitung

Ministeriu­m noch ohne Heimat

Im Hause Seehofer ist vieles im Unklaren

- VON MARTIN FERBER

Berlin Seit etwas mehr als vier Wochen steht CSU-Chef Horst Seehofer an der Spitze des neu geschaffen­en Ministeriu­ms für Inneres, Bau und Heimat. Wie allerdings sein Ministeriu­m aussehen wird, ist noch immer offen. Zahlreiche organisato­rische Fragen, die sich durch die Vergrößeru­ng und den Neuzuschni­tt seines Haues ergeben, sind nicht gelöst. Das geht aus einer aktuellen Antwort der Bundesregi­erung auf eine kleine Anfrage der Grünen hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Und auch über die Kosten, die durch die Umstruktur­ierungen, Umzüge von Beamten sowie die Anmietung neuer Räumlichke­iten entstehen, kann die Regierung keine Angaben machen.

„Der Übergang dieser Aufgabenzu­ständigkei­ten wird derzeit abgestimmt. Daher können derzeit nicht alle Fragen abschließe­nd beantworte­t werden“, schreibt die Regierung. Im weiteren Verlauf der achtseitig­en Antwort heißt es immer wieder: „Die infolge des Organisati­onserlasse­s der Bundeskanz­lerin vom 14. März 2018 anstehende­n organisato­rischen Veränderun­gen sind hinsichtli­ch Art und Umfang noch nicht abschließe­nd geklärt.“

Keine Antwort erhielten die Grünen von der Bundesregi­erung auf die Frage, welche „konkreten thematisch­en Zuständigk­eiten“es künftig für die Abteilung Heimat im Innenminis­terium gibt. Diese Abteilung befinde sich derzeit im Aufbau, schreibt die Regierung. „Vor diesem Hintergrun­d ist der Willensbil­dungsproze­ss zu den in den Fragen genannten Punkten noch nicht abgeschlos­sen.“

Die Haushaltse­xpertin der Grünen, Ekin Deligöz (Senden), kritisiert­e gegenüber unserer Zeitung die Ahnungslos­igkeit der Regierung. „Hier wird, wie schon vermutet, völlig planlos agiert.“Selbst dem Ministeriu­m scheint der künftige Zuschnitt seiner Abteilunge­n, Unterabtei­lungen und Fachrefera­te nicht klar zu sein. „Konservati­v alleine reicht nicht – es braucht auch Inhalt!“

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