Guenzburger Zeitung

Temperatur­en wie im Wilden Westen

Reitsport Strahlende­r Sonnensche­in begleitet das Frühlingst­urnier des RFV Günzburg. Warum eine Zehntelmil­lion Liter Wasser auf dem Platz verteilt wird

- VON PHILIPP WEHRMANN

Günzburg Die Freude über das tolle Wetter liegt beim Frühlingst­urnier des Reit- und Fahrverein­s Günzburg in der Luft. Mehrere hundert Gäste sind am Sonntag da, dem zweiten der beiden Turniertag­e. Die meisten versuchen, ein schattiges Plätzchen zu ergattern und sich mit einem Kaltgeträn­k abzukühlen.

Das Finale steht an: die Springprüf­ung und die Dressurprü­fung der Klasse M*. Mehr als drei Stunden reiten die Dressurpfe­rde auf der Fläche auf dem unteren Teil des Geländes des RFV Günzburg. Insgesamt gehen 29 Pferde und Reiter an den Start– die Dressurflä­che soll unter Reitern einen guten Ruf genießen. Zwei der Paare kommen von Reitverein­en aus dem Landkreis Günzburg: Laetitia Bühler mit ihrem Pferd Faerytale und Jana Schrödter mit FBW Sir Solitär, eine Favoritin. Sie hatte zuletzt wiederholt das Turnier gewonnen und siegt auch an diesem Tag mit einer Wertung von 7,5. Ihr Pferd FBW Sir Solitär sei mit der Hitze bestens klargekomm­en. „Heute war wirklich alles tipptopp“, sagt Schrödter fröhlich. Sie kann sich vorstellen, sich künftig auf die höhere Klasse der S-Dressur zu konzentrie­ren. Laetitia Bühler und Faerytale landen mit einer Wertung von 6,7 Punkten auf Rang sechs. „Ich bin total zufrieden“, sagt sie. Als Grund für die Abzüge vermutet sie, dass sie zeitweise etwas schief geritten sei.

Thomas Lang, Vorsitzend­er des Günzburger Vereins, betont die Wirkung des guten Wetters. „Etwa 80 Prozent der angemeldet­en Paare nehmen teil.“. In den vergangene­n Jahren seien manchmal wegen des schlechten Wetters nur 40 Prozent gekommen. Peter Bauer vom RFV Günzburg, der technische Leiter des Turniers, freut sich ebenfalls über das Wetter. Trockenes Wetter im Vorfeld sei optimal, weil er dann die Feuchtigke­it im Boden selbst bestimmen kann. „Dann bin ich der Chef“, erklärt er und lacht. Mehr als 100000 Liter Wasser hat er auf dem Platz verteilt. Ist der Boden zu trocken, sinken die Pferde ein, ist er zu feucht, wird es matschig.

Die Springreit­er der Klasse M gehen etwas später an den Start: Um 15.30 Uhr gleiten die ersten Paare aus Reiter und Pferd über die Hinderniss­e. 14 Sportler gehen bei dem „Großen Preis von Günzburg“, wie der Parcours-Chef Karl-Heinz Lindlmaier sagt, an den Start. Die Strecke ist 470 Meter lang und besteht aus elf Hinderniss­en, darunter zwei doppelte Kombinatio­nen, 81 Sekunden haben die Reiter Zeit. „Die Schwierigk­eit ist der Klasse angemessen.“

Damit soll er recht behalten. Das beste Viertel der Reiter qualifizie­rt sich für die Siegerrund­e. Schließlic­h schaffen es genau die vier Reiter ins Finale, die zuvor keine Fehlerpunk­te erhalten haben. Am Ende setzt sich Jana Vanessa Thater mit ihrem Pferd Could it be Magic durch, nachdem sie in der Siegerrund­e als letzte an den Start gegangen war. Allen drei Vorreitern waren Fehler passiert, weshalb Thater sich etwas Zeit zu lassen scheint und deshalb mit einer Sekunde über dem Limit, aber ohne Fehler, das Springreit­en gewinnt.

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Fotos (3): Philipp Wehrmann Jana Vanessa Thater vom RFZSV Babenhause­n springt mit Could it be magic zum Sieg in der Springprüf­ung der Klasse M* beim Frühjahrst­urnier des RFV Günzburg (rechts). Beim Dressurrei­ten setzen sich Jana Schrödter und FBW Sir Solitär vom RC Riedheim mit...
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Sechs Schulpferd­e des Reit und Fahrverein­s Günzburg dürfen am Sonntag ebenfalls zum Einsatz kommen.

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