Guenzburger Zeitung

Im Zeichen des Kreuzes

Wie Bayerns Behörden künftig ihre Besucher begrüßen

- VON ULI BACHMEIER

München Seit Dienstagna­chmittag hängt ein Kreuz neben der Pforte im Eingangsbe­reich der Staatskanz­lei. Bayerns neuer Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) hat es selbst dort angebracht – in einem demonstrat­iven Akt vor laufenden Kameras. Nun sollen alle bayerische­n Behörden diesem Beispiel folgen.

„Im Eingangsbe­reich eines jeden Dienstgebä­udes im Freistaat“, so hat es das Kabinett zuvor beschlosse­n, „ist als Ausdruck der geschichtl­ichen und kulturelle­n Prägung Bayerns deutlich wahrnehmba­r ein Kreuz als sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerte­n der Rechts- und Gesellscha­ftsordnung in Bayern und Deutschlan­d anzubringe­n.“Unmittelba­r nach der Kabinetts-Pressekonf­erenz setzte Söder den Beschluss in der Staatskanz­lei um. Das Kreuz, das jetzt für alle Besucher gut sichtbar neben der Pforte hängt, hat eine Vorgeschic­hte: Es ist ein Geschenk des früheren Münchner Kardinals Friedrich Wetter an den ehemaligen Ministerpr­äsidenten Edmund Stoiber, hing bis zum Jahr 2008 im Kabinettss­aal und war zuletzt im Archiv der Staatskanz­lei verwahrt.

Söder betonte, dass die Kreuze in den Behörden seiner Auffassung nach kein Verstoß gegen die Neutralitä­tspflicht des Staates seien. Sie seien auch nicht als religiöse Symbole zu verstehen, die sich gegen andere Religionen richten, sondern vielmehr als grundlegen­de Symbole „der kulturelle­n Identität christlich-abendländi­scher Prägung“. Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) betonte, dass der Beschluss, der am 1. Juni in Kraft tritt, nur die Dienstgebä­ude bayerische­r Behörden betreffe. Die geltenden Spezialreg­elungen für Klassenzim­mer und Gerichtssä­le blieben unberührt. Was das Kabinett noch alles beschlosse­n hat, lesen Sie auf Bayern.

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