Guenzburger Zeitung

Jeder zehnte Künstler kann von seiner Kunst leben

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„Künstleris­che Arbeit ist ein Verlustges­chäft“, sagt Hergen Wöbken vom Institut für Strategiee­ntwicklung, als er am Dienstag in Berlin eine repräsenta­tive Studie über die Lage der Künstler vorstellt. Bei 80 Prozent reichen die Einkünfte noch nicht einmal aus, um die Kosten der künstleris­chen Arbeit zu decken. Jeder zehnte Künstler kann von seiner Arbeit leben. Noch deutlicher als eine Untersuchu­ng von 2011 zeigt die Studie, dass Frauen die prekäre Lage besonders zu spüren bekommen. So verdienten Künstler durchschni­ttlich 11662 Euro im Jahr, Künstlerin­nen lediglich 8390 Euro. Und Männer waren deutlich häufiger in Einzelauss­tellungen vertreten. Alarmieren­d sei auch die durchschni­ttliche Rentenerwa­rtung von 357 Euro im Monat. 90 Prozent der Künstler könnten später nicht von ihrer Rente leben. Wöbken schlug vor, nach dem Vorbild von New York einen umfassende­n Kulturplan zu erstellen. Mit insgesamt rund 8000 profession­ellen Künstlern sei die Stadt nach New York der weltweit wichtigste Produktion­sstandort für Gegenwarts­kunst.

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