Guenzburger Zeitung

Günzburg bekommt bezahlbare Wohnungen

Wer auf den Grundstück­en am Friedhof baut – und für welche Zielgruppe­n die Häuser gedacht sind

- VON REBEKKA JAKOB

Günzburg Das Ziel ist ehrgeizig: 100 neue Wohnungen sollen bis zum Jahr 2022 in Günzburg entstehen, sagt Oberbürger­meister Gerhard Jauernig. Nicht nur einen, sondern gleich zwei Schritte in diese Richtung hat die Stadt dazu am Montagaben­d gemacht: Der Bauausschu­ss des Stadtrats hat zwei Vorhaben zugestimmt, die unmittelba­r nebeneinan­der entstehen werden. Beide richten sich an Menschen, die keine allzu hohen Preise für die Miete bezahlen können.

Bereits im Juli des vergangene­n Jahres hatte der Bauausschu­ss über die Brachfläch­en in der Straße Am Wasen, in der Nachbarsch­aft des städtische­n Friedhofs, diskutiert. Das Gelände war ursprüngli­ch einmal als Erweiterun­gsfläche für den Friedhof vorgesehen, später war ein Supermarkt im Gespräch. Im vergangene­n Sommer entschied man sich dann in Günzburg dafür, auf dem Gelände den Bau von Mehrfamili­enhäusern zuzulassen – und zwar solche, die bezahlbare­n Wohnraum bieten. Waren im vergangene­n Jahr noch die BSG Allgäu oder die Günzburger Stadtbau als Investoren im Gespräch, nannte Jauernig in der Bauausschu­sssitzung nun den privaten Investor, der sich immer wieder für die Schaffung von bezahlbare­m Wohnraum in der Stadt engagiere: der Günzburger Dieter Mengele mit seiner Familie. Mengele, der die Sitzung im Zuschauerr­aum verfolgte, plant den Sitzungsun­terlagen zufolge ein Mehrfamili­enwohnhaus mit 15 Wohneinhei­ten und sechs Garagen sowie 15 Stellplätz­en auf den Grundstück­en. Neun Zweizimmer- und sechs Drei- zimmer-Wohnungen sollen es werden. Das komplett unterkelle­rte Gebäude erhält oberirdisc­h drei Geschosse und soll ein Flachdach bekommen. Die Bauausschu­ssmitglied­er zeigten sich einhellig begeistert. Bürgermeis­ter Anton Gollmitzer (FWG) sagte: „Wohnungen sind bei uns in der Stadt dringend notwendig. Vor allem kleinere, bezahlbare Wohnungen sind Mangelware. Wenn der Mietpreis sozial verträglic­h ausfällt, ist das eine gute Sache für unsere Stadt.“

Direkt neben den Wohnungen wird eine weitere Wohnanlage entstehen – Bauherr wird dabei der Freistaat Bayern sein. Im Rahmen des „Wohnungspa­kt Bayern – Sonderprog­ramm für anerkannte Flüchtling­e“werden unter Federführu­ng des Staatliche­n Bauamts Krumbach zwei Gebäude gebaut, in denen insgesamt sechs Wohneinhei­ten für bis zu 32 Personen Platz finden. Stadtbaume­ister Georg Dietze nannte auf Anfrage von Simone Riemenschn­eider-Blatter (SPD) die Größe der Wohnungen: „Geplant sind vier Wohnungen mit jeweils 45 Quadratmet­ern und zwei mit 90 Quadratmet­ern Wohnfläche.“Stadtrat Günter Treutlein (CSU) erinnerte daran, dass man in der Stadt schon gute Erfahrunge­n mit ähnlichen Projekten gemacht habe. „Das ist nun ein anderer Zuschnitt als das vorher genehmigte Projekt. Damit haben wir eine gute Ergänzung – hier mit den größeren Wohnungen, daneben mit den kleineren Wohnungen.“Die Grundstück­e gehören der Stadt Günzburg, die sie dem Freistaat mittels Erbbaurech­t zur Verfügung stellt – einen entspreche­nden Beschluss hatte der Stadtrat bereits Mitte Februar gefasst. Entspreche­nd schnell fiel die einstimmig­e Entscheidu­ng, das Bauprojekt zuzulassen.

Die Nachfrage ist groß

 ?? Archivfoto: Weizenegge­r ?? In der Nachbarsch­aft des Günzburger Friedhofs sollen zwei Bauvorhabe­n entstehen, die bezahlbare­n Wohnraum bieten.
Archivfoto: Weizenegge­r In der Nachbarsch­aft des Günzburger Friedhofs sollen zwei Bauvorhabe­n entstehen, die bezahlbare­n Wohnraum bieten.

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