So klappt’s mit der Patchwork Familie
Verschiedene Namen können ein Problem sein. Experten raten, die richtigen Dokumente parat zu haben
Wenn Patchwork-Familien in den Urlaub fliegen wollen, gibt es ein großes Problem: Nicht nur Vater und Mutter haben oft unterschiedliche Nachnamen – sondern manchmal auch die Kinder. Wer dann nicht alle notwendigen Dokumente bei der Einreise vorweisen kann, bekommt schnell Probleme. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten:
Was müssen Patchwork-Familien beachten?
Ob am Flughafen oder beim Grenzübertritt mit dem Auto – die unterschiedlichen Namen von Eltern und Kindern sind das Problem. „Grenzpolizisten können nicht zuordnen, ob die Kinder wirklich zu den Eltern gehören“, sagt Eva Becker, Anwältin für Familienrecht in Berlin. Wenn Eltern sich und die Kinder dann nicht richtig ausweisen können, kann die Grenzschutzbehörde die Einreise und sogar Ausreise aus Deutschland verweigern. Denn schnell steht der Verdacht der Kindesentführung im Raum. Daher werden sogar bei Flügen innerhalb Deutschlands bestimmte Papiere benötigt. Bei der Urlaubsbuchung an sich gibt es aber in der Regel keine Probleme. „In den Buchungssystemen von Reiseveranstaltern können Familienmitglieder mit unterschiedlichen Namen geführt werden“, sagt Susanne Wohlgemuth vom Reiseveranstalter FTI Touristik. Dafür sind nur die Ausweisdaten mit Altersangabe aller Mitreisenden nötig.
Wo erfährt man, welche Dokumente für die Einreise notwendig sind? Welche Ausweispapiere und zusätzlichen Dokumente Patchwork-Familien brauchen, hängt vom Zielland ab. „Einige Länder haben eher lockere, andere sehr spezielle Einreisereglungen“, sagt Iris Lohmüller vom Visa Dienst Bonn. Darüber sollten sich Familien schon weit im Voraus informieren, damit die Papiere bei Reisebeginn auch alle da sind. Auskünfte bekommt man unter anderem bei Visadiensten sowie den Konsulaten und Botschaften des jeweiligen Landes in Deutschland. Auch der Reiseveranstalter oder das Reisebüro haben eine Informationspflicht, sagt Reiserechtler Paul Degott aus Hannover. Die jeweiligen Papiere sollten möglichst im Original vorliegen. Es gibt zwar die Möglichkeit, vorläufige Ausweisdokumente bei der Bundespolizei am Flughafen zu bekommen – doch die werden nicht immer anerkannt. „Manche Fluggesellschaft verweigert die Beförderung trotz der Ersatzpapiere“, sagt Paul Degott.
Welche Dokumente braucht man, und wo bekommt man sie her?
Für Urlaubsreisen innerhalb Deutschlands sollten Eltern immer eine Vollmacht des anderen Elternteils dabeihaben. „Es reicht, selbst ein Schreiben aufzusetzen“, sagt Becker – mit Angaben zur Reisezeit, Adresse vom Urlaubsort, dem Namen des Kindes und natürlich der Unterschrift des anderen Elternteils. „Wichtig ist auch, immer eine Kopie vom Personalausweis des anderen dabeizuhaben“, sagt Becker. Außerdem wird oft eine beglaubigte Kopie der Geburtsurkunde von Kindern verlangt. Die gibt es im Standesamt gegen eine Verwaltungsgebühr. Für Reisen ins Ausland kommt zur Vollmacht noch die ärztliche Vorsorgevollmacht hinzu. „Die ist wichtig, wenn im Urlaub akut etwas Medizinisches entschieden werden muss“, sagt Becker. Auch sie kann selbst geschrieben werden.
Ab welchem Alter brauchen Kinder Ausweispapiere?
Auch Kinder und sogar Neugeborene müssen sich ausweisen können. Personalausweise und Kinderreisepässe gibt es daher bereits ab null Jahren. Für unter 16-Jährige wird das Einverständnis beider Erziehungsberechtigen benötigt. Wenn nur ein Elternteil ihn beantragt, ist die Vollmacht des anderen notwendig. Auch wenn sich das Äußere von Säuglingen und Kleinkindern im Wachstum schnell ändert: Ein aktuelles Foto ist für die Ausweispapiere Pflicht. Gibt es Länder, streng sind?
In einigen Ländern sind die Einreisebestimmungen für PatchworkFamilien strenger als anderswo. Südafrika gehört dazu: Das Land hat noch immer ein großes Problem mit Menschenhandel. Damit Kindesentführungen nicht einfach übersehen werden, verlangt Südafrika von Minderjährigen unter 18 Jahren neben einem Reisepass auch die beglaubigte Geburtsurkunde und das Einverständnis des anderen Elternteils als eidesstattliche Erklärung. Sie muss durch die südafrikanische Botschaft, das Generalkonsulat, durch einen Notar oder von einer Behörde beglaubigt werden. „Die Erklärung darf bei der Einreise nach Südafrika nicht älter als vier Monate sein“, sagt Theresa Bay-Müller, Leiterin von South African Tourism Europa. Bei Adoptivkindern ist zusätzlich die Adoptionsurkunde notwendig. Besteht alleiniges Sorgerecht, wird der entsprechende Gerichtsbeschluss über die Vormundschaft verlangt. die besonders Ein Bär im tiefsten Tirol? Nein, kein Braunbär wie Bruno. „Der Bär“heißt vielmehr das Hotel, das wir gerade mit unseren Kindern ansteuern. Und die rätseln schon, was hinter dem Namen stecken könnte: Ob der Bär wohl inmitten von Bäumen wohnt und so viel Honig frisst wie jener aus der lustigen Zeichentrick-Serie? Zumindest das Erste stimmt bedingt. Der Bär hat sich am Waldrand niedergelassen und blickt auf das Örtchen Ellmau mit dem grünen Kirchturm. Er ist ein äußerst gemütlicher Typ und lässt sich auch von einer Horde Kinder nicht aus der Ruhe bringen, schließlich sind Familien seine große Leidenschaft. Er hat Zeit und Platz für die Kleinen, bietet gestressten Eltern an, den Nachwuchs im Kinderklub zu betreuen. Aber es ist kein Rund-umdie-Uhr-Programm für Eltern, die Ferien vom Nachwuchs machen wollen. Gedacht ist es für
Väter und
Mütter, die
Urlaub mit ihren Söhnen und Töchtern machen wollen. Deswegen hatte der Bär neben vielen guten auch eine grandios tolle
Idee: ein formidables neues Badehaus, in dem sich alle gemeinsam wohlfühlen. Infinity-Pool mit Bergblick zum Entspannen und Kinderglück am selben Ort. Wo gibt es das schon? Am Abend deckt der Bär den Tisch für Eltern und Kinder gemeinsam. Die Großen freuen sich über Gourmetküche, die Kleinen stürmen zum Buffet für Minis. Auch die Zimmer hat der Bär mit viel Sorgfalt erdacht und schafft so den Spagat zwischen hochwertigem Design und kindersicherer Ausstattung. Die Kleinen können toben, ohne dass sich die Eltern vor einer teuren Rechnung für zerstörte Bilder oder Lampen fürchten müssen. Bleibt nur noch die Frage, woher der Bär seinen Namen hat? Leider gibt es keine befriedigende Antwort. Und so rätseln die Kinder auf dem Heimweg einfach weiter…
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In unserer Rubrik „Zimmer-Service“stellen wir Hotels, Pensionen und Ferienhäuser vor, die unsere Redaktionsmitglieder und Mitarbeiter ausprobiert haben und bemerkenswert fanden.