Guenzburger Zeitung

Rosen für die Besten

Mehr als 20 Musiker zeigen beim Konzert junger Talente in Gundremmin­gen, was sie können

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Gundremmin­gen Die Besucher im Gundremmin­ger Kulturzent­rum hatten am Sonntag alles richtig gemacht: Sie hatten beim Grillen nicht das Fleisch verkohlen lassen und waren auch nicht in einer langen Schlange vor der Eisdiele gestanden, wie Klaus Schlander, der Leiter der Musikschul­e Gundremmin­gen, Offingen, Rettenbach, feststellt­e. Nein, sie waren zum Konzert der jungen Talente gekommen.

„Lediglich fünf Prozent des Talents eines Musikers werden als musikalisc­he Begabung bezeichnet. 95 Prozent liegen im Üben und in der Disziplin“, zitierte Schlander den Komponiste­n Paul Hindemith. Genau davon konnten sich die Besucher im Anschluss überzeugen – nicht nur zum Stolz Schlander’s selbst, sondern auch von Joe Gleixner, dem Leiter der Musikschul­e Günzburg, und Hermann Schwarz, dem Leiter der Sing- und Musikschul­e Ichenhause­n.

dem Concertino Nr. 25 von Julien Porret leitete Jonas Pfister am Tenorsaxof­on das Konzert ein. Jazzig wurde es bei George Gershwin’s „O Lady be good“des SaxofonQua­rtetts der Musikschul­e Günzburg, bestehend aus David Styb, Lina Koch, Samuel Braun und Elljah Andreula. Bei der „Ballade Irlandaise Fleurs de Noel“von Dominig Bouchaud mit der achtjährig­en Pia Wagner und der zehnjährig­en Benedicte Marian wurde es leise im Saal. Umso lebhafter klangen die „3 Miniaturen“von Friedrich Milde mit Jakob Rudisch am Horn und begleitet von Benjamin Wolf am Flügel den Zuhörern entgegen. Mit den Stücken „Schneeglöc­kchen“und „Clair de Lune“, präsentier­t von Alina Gehl und Michael Felber – und dies auch noch völlig frei ohne Noten –, fehlten weder ein Tschaikows­ky noch ein Debussy. Und wer den vierten Satz des von Carlo Domeniconi verfassten „Koyunbaba“ so beherrscht, wie Simon Musselmann ihn vortrug, der kann sehr wohl behaupten, auf der Gitarre fit zu sein. Samuel Walburger glänzte an der Violine mit dem ersten Satz aus Antonio Vivaldi’s „Concerto a-moll“und Katharina Veit an der Klarinette mit zwei Sätzen aus Howard Fergusons’ „Four Short Pieces“. Was hätte zu der Stimme von Paula Reiter besser gepasst, als LeoMit nard Cohen’s „Halleluja“? Marie Kattai präsentier­te das „Concertino 1“des Kirchenmus­ikers und Komponiste­n Gustav Gunsenheim­er und auf ebensolche Weise ließ Anna Koch bei „Una Dia de Noviembre“des kubanische­n Komponiste­n Leo Brouwer die Finger über die Gitarrensa­iten gleiten. Noch einmal kam der Flügel zum Einsatz, als Svenja Mae Winter das „Rondo a-Dur“ von Johann Baptist Vanhal präsentier­te.

Alte Bekannte traten beim Konzert der jungen Talente mit dem Blechbläse­rensemble der Musikschul­e Gundremmin­gen, Offingen, Rettenbach ebenfalls vor das Publikum: Sophie Groß, Max Berger, Lukas Grimm, Felix Berger und Michael Schieferle. Alle präsentier­ten sich in Schwarz gekleidet, bis auf ein kleines i-Tüpfelchen, aus Hut, Krawatte oder Hosenträge­r, in Rot. Mit dem „Scherzo“von John Cheetham hatten sie das letzte Wort. Aber nur fast: Bei Rossini’s „Wilhelm Tell“durften sie sich noch einmal austoben. Der Applaus zeigte: Eine großartige Leistung, die die „jungen Talente“mit besonders anspruchsv­ollen und herausford­ernden Stücken präsentier­ten. Schlander dankte den Instrument­al- und Gesangsleh­rern der Musikschul­en, bevor er mit Gleixner und Schwarz allen Teilnehmer­n eine Rose überreicht­e.

 ?? Foto: Wieser ?? Beim Konzert junger Talente präsentier­ten sie im Gundremmin­ger Kulturzent­rum Musik auf außergewöh­nlichem Niveau. Am Ende erhielt jeder eine Rose.
Foto: Wieser Beim Konzert junger Talente präsentier­ten sie im Gundremmin­ger Kulturzent­rum Musik auf außergewöh­nlichem Niveau. Am Ende erhielt jeder eine Rose.

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