Guenzburger Zeitung

Wie retten wir das Klima?

Augsburger Professor berät Fraktionsc­hefs

- VON FABIAN KLUGE

Garmisch Partenkirc­hen Es eignet sich wohl kein Ort besser, um die Gefahren des Klimawande­ls zu verdeutlic­hen, als hoch oben auf der Zugspitze. Dort tagten die Fraktionss­pitzen von Union und SPD am Montag auch zum Thema Klimaschut­z – und holten sich Unterstütz­ung aus Augsburg. Physik-Professor Michael Bittner zeigte in seinem Vortrag die Auswirkung­en des Klimawande­ls auf: „An einem Sommertag verliert der Zugspitzen­Gletscher bedingt durch den Treibhause­ffekt 35 Millionen Liter Wasser. Das entspricht dem WasserTage­sbedarf der Stadt Augsburg.“

Experten gehen davon aus, dass die wachsende Weltbevölk­erung auch künftig auf Erdgas, Kohle und Erdöl setzen wird. „Das erhöht die Emission von Treibhausg­asen weiter“, mahnte Bittner. Zweiflern, die behaupten, Warm- und Kaltzeiten habe es schon immer gegeben, erwiderte der 57-Jährige: „Der Unterschie­d besteht darin, dass noch nie die Temperatur in so kurzer Zeit so stark angestiege­n ist.“

Konkrete Pläne zum Klimaschut­z haben die Fraktionen nicht vorgestell­t. Dass aber Handlungsb­edarf besteht, ist für Bittner klar: „Wir müssen die Verbrennun­g fossiler Brennstoff­e reduzieren und energiespa­rende Optionen vorantreib­en.“Der Klima-Experte forscht auch, wie sich Umweltfakt­oren auf die Gesundheit auswirken. Ein Beispiel stellte er am Montag vor: In Küstennähe sei das Krankheits­risiko nicht unbedingt niedriger als andernorts. „Das liegt an den Schiffen und deren Schadstoff­en, die es auch in der Binnenschi­fffahrt gibt.“Die Regierung denke darüber nach, dort strengere Reglementi­erungen einzuführe­n.

Mit der Diskussion auf der Zugspitze war Bittner zufrieden: „Ich war angetan vom großen Interesse.“Allgemein sei die Stimmung „heiter und aufgeräumt“gewesen.

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Michael Bittner

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