Guenzburger Zeitung

Was passiert mit unserem Plastikmül­l?

Nicht alles wird tatsächlic­h recycelt

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● Kerstin Mommsen ist Redakteu rin des Südkurier in Konstanz, der wie unsere Zeitung in der Medien gruppe Pressedruc­k erscheint. Konstanz Seit der Einführung des Grünen Punkts 1990 sind die Deutschen Meister im Mülltrenne­n. Viele denken, dass die Abfälle, die im gelben Sack oder in der gelben Tonne landen, wiederverw­ertet werden. Das stimmt aber nicht. Nur ein kleiner Teil wird tatsächlic­h recycelt.

Was passiert mit der weggeworfe­nen Verpackung?

Nach der Abholung kommen die gelben Säcke in Müllsortie­ranlagen. Die Anlagen unterschei­den zwischen Weißblech, Aluminium, Kunststoff und Verbundver­packungen. Verpackung­en aus Kunststoff­en werden nach Kunststoff­arten aussortier­t, was oft nicht möglich ist, weil verschiede­ne Plastikart­en in einer Verpackung verwendet werden.

Wie viel wird wiederverw­endet? Laut Umweltbund­esamt können Kunststoff­abfälle aus privaten Haushalten nur zu 34 Prozent recycelt werden, weil sie verschmutz­t sind oder aus verschiede­nen Kunststoff­en bestehen. Aus ihnen werden sogenannte Kunststoff-Rezyklate hergestell­t. Doch nur in den seltensten Fällen entsteht daraus eine neue Verpackung.

Was passiert mit dem Rest?

53 Prozent des in Deutschlan­d anfallende­n Plastikmül­ls wird energetisc­h verwertet, was nichts anderes heißt, als dass er verbrannt wird. Etwa eine Million Tonnen werden ins Ausland exportiert – hauptsächl­ich nach Vietnam, Thailand und Malaysia. Auch dies gilt als Wiederverw­ertung – obwohl das Material dort verbrannt wird.

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