Guenzburger Zeitung

Jugendspie­l auf ehemaligem Schlachtfe­ld

Deutsche und russische U18-Teams treffen in Wolgograd aufeinande­r

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Wolgograd Die Fußballer haben rote Nelken mitgebrach­t. Unter einer riesigen Fackel im „Saal des Soldatenru­hms“im südrussisc­hen Wolgograd, dem früheren Stalingrad, legen deutsche und russische U18-Nationalsp­ieler die Blumen nieder. Es ist ein Ort, der Ehrfurcht gebietet, ein Ort des Schweigens, der an den Tod hunderttau­sender Soldaten im Zweiten Weltkrieg erinnert. Aber für die Nachwuchsk­i- cker ist das Mahnmal nun auch ein Ort der Verständig­ung. Es ist eine außergewöh­nliche Einstimmun­g auf ein Freundscha­ftsspiel wenige Wochen vor Beginn der Fußball-Weltmeiste­rschaft in Russland. 8. Mai 2018, Wolgograd: Symbolträc­htiger könnte es für ein deutsch-russisches Fußballspi­el kaum sein. Das Datum steht für das Ende des Weltkriege­s. Am 8. Mai 1945 kapitulier­te die deutsche Wehrmacht.

Die Wende in diesem Krieg gegen das faschistis­che Deutschlan­d brachte die Schlacht von Stalingrad. Vor 75 Jahren siegte die Rote Armee auf den Hügeln an der Wolga. Doch bevor auch in diesem Jahr am 9. Mai in Moskau zur Siegespara­de wieder Panzer über den Roten Platz rollen, trifft sich der U18-Nachwuchs der früheren Kriegspart­eien zum „Friedenssp­iel“in Wolgograd. Dem Ort, an dem sich ihre Urgroßväte­r einst bekämpften. Fußball auf dem früheren Schlachtfe­ld. Das „Friedenssp­iel“im WM-Spielort Wolgograd ist der Höhepunkt einer deutschrus­sischen Fußballwoc­he, zu der DFB-Präsident Reinhard Grindel mit einer Delegation angereist ist. Gespräche mit russischen Offizielle­n standen auf dem Programm. Grindel will sich für einen reibungslo­sen Ablauf für die Fans bei der WM einsetzen, und er will Brücken bauen.

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