Im Notfall ist schnelles Handeln gefragt
Am 10. Mai ist „Tag gegen den Schlaganfall“
Die meisten Menschen trifft er unvorbereitet: ein Schlaganfall. „Im akuten Fall zählt jede Minute“, sagt Gerhard Kranz von der AOK Direktion in Günzburg. „Wer beispielsweise plötzlich den Arm oder das Bein nicht mehr bewegen kann, muss schnellstmöglich ins Krankenhaus.“Am besten ist es, sofort die 112 zu wählen und einen Notarzt zu rufen. Je eher ein Patient behandelt wird, umso größer ist die Chance, Folgeschäden zu verhindern.
Rund 270.000 Menschen in Deutschland erleiden jedes Jahr einen Schlaganfall. Die Ursache ist eine ungenügende oder gänzlich fehlende Durchblutung, die durch ein verstopftes Blutgefäß oder durch eine Gehirnblutung ausgelöst wird. Noch immer stirbt jeder dritte Betroffene daran. Damit ist ein Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter. „Nicht nur Ältere sind betroffen. Etwa 9.000 bis 14.000 Patienten sind jünger als 50 Jahre“, warnt Kranz. Die meist verbreiteten Symptome für einen Gehirnschlag sind eine plötzlich auftretende Schwäche oder Lähmung am Arm, Bein oder Gesicht einer Körperseite. Oft treten auch Sprach- oder Schreibschwierigkeiten auf. Die Sehfähigkeit eines Auges kann eingeschränkt sein oder die Betroffenen sehen Gegenstände doppelt. Zeichen eines Schlaganfalls sind auch plötzlich auftretende heftige Kopfschmerzen oder Taubheitsgefühle im Gesicht, Arm oder Bein einer Körperseite. Manchmal treten solche Ausfallerscheinungen nur vorübergehend über einige Minuten, aber auch bis zu 24 Stunden auf. Solche vorübergehenden Ausfallerscheinungen können auf einen kurzfristigen Verschluss eines Gefäßes hinweisen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dieses Gefäß kurze Zeit später dauerhaft verschließt und dadurch ein Schlaganfall mit schlimmeren Konsequenzen droht, ist jedoch sehr groß. „Nehmen Sie die Warnsignale ernst und alarmieren Sie sofort Ihren Arzt“, rät Kranz.
Viele Schlaganfall-Patienten leiden unter hohem Blutdruck. Risikofaktoren sind außerdem Diabetes, Rauchen, zu hohe Cholesterinwerte, erblich bedingte Störungen der Blutgerinnung, Herzerkrankungen und bei Frauen die Einnahme der Antibabypille. Wer einem Gehirnschlag vorbeugen will, sollte hohen Blutdruck oder Diabetes unbedingt behandeln lassen. Wichtig ist es aber auch, auf eine gesunde Lebensweise zu achten. Denn wer sich zu wenig bewegt, einseitig ernährt oder übergewichtig ist, lebt mit einem erhöhten Risiko. Unser Tipp: „Essen Sie ausgewogen und fettarm und treiben Sie regelmäßig Sport. Verzichten Sie außerdem aufs Rauchen.“