Sie ist Offingens neue Gemeinderätin
Katja Vielweib wurde als Nachfolgerin Volker Eberles vereidigt. Was die Räte sonst beschlossen haben
Offingen Für Katja Vielweib ging in den vergangenen Wochen alles sehr schnell: Kürzlich hatte Volker Eberle nach 34 Jahren als Gemeinderatsmitglied darum gebeten, von seinem Amt entbunden zu werden (wir berichteten). Nun war ein Platz der SPD-Liste im Gremium frei, sodass Vielweib, die den darauffolgenden Listenplatz bei der Kommunalwahl 2014 innehatte, gefragt wurde, ob sie das Mandat annehmen würde.
Im Vorfeld ihrer Vereidigung sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung: „Ich war davon ziemlich überrascht.“Besonders einsetzen möchte sich Vielweib, die seit 2009 SPD-Mitglied ist, im Offinger Gremium künftig in den Bereichen Kultur und Familie. Als Mutter einer achtjährigen Tochter sowie zwei elfund 13-jähriger Söhne liege ihr dieses Thema am Herzen. Die Kultur ist ihr nahe, weil sie Musiklehrerin an der Dominikus-ZimmermannRealschule Günzburg ist. Die Verkehrssituation möchte sie so mitgestalten, dass sie familien- und kindergerecht ist. Sie verweist auf die Bahnhofstraße, wo eine Fußgängerampel durch eine Verkehrsinsel ersetzt wird, wie der Gemeinderat kürzlich beschlossen hat. Dass der Frauenanteil im Offinger Gremium durch ihr Mandat etwas höher wird, begrüßt sie natürlich. Mit sechs Frauen unter 17 Gemeinderatsmitgliedern liegt der Anteil nun bei gut einem Drittel, deutlich über dem im Bundestag.
Vielweib, die in Ulm geboren und in Neu-Ulm aufgewachsen ist, wohnt seit 2004 mit ihrer Familie in Offingen. Sie hat in Würzburg Musik studiert und ihr Referendariat in der Nähe von München abgeschlossen. Die Grundvoraussetzung für die neue Heimat war „südlich der Donau und nördlich der Autobahn“zu liegen, erzählt die 44-Jährige. Dass es schließlich Offingen geworden ist, sei rückblickend ein Glücksfall. Sie engagiert sich in der Gemeinde bei der Zukunftswerkstatt, die jährlich zwei Märkte organisiert, auf denen regionale Waren angeboten werden. „Wir haben uns überlegt, was Offingen fehlt und sind darauf gekommen“, sagt sie.
Vielweib wird alle bisherige Funktionen Eberles übernehmen und somit im Haupt- und Finanzausschuss, im Bau- und Umweltausschuss, im Rechnungsprüfungsausschuss der Marktgemeinde sowie in den Versammlungen der VG Offingen und des Abwasserverbands Mindel-Kammel Vertreterin sein.
In der Sitzung berichtet Bürgermeister Thomas Wörz über die Beschlüsse, die das Gremium zuletzt nichtöffentlich beschlossen hat. Der Zweckverband Hallenbad Nord hatte kürzlich bei den Mitgliedsgemeinden erfragt, ob sie je nach möglichem zukünftigen Standort eines neuen Bades einen zusätzlichen Beitrag zahlen würden. Wörz erklärt, das Gremium sei der Ansicht gewesen, dass es „keinen Standort in einem Maße bevorzuge, das einen Zuschuss wert wäre“. Außerdem berichtet er von dem Beschluss, eine defekte Türe der Mindelhalle auszutauschen, die einen Wasserschaden verursacht hatte.
Die Räte bestätigen Jürgen Bayer als Ersten Kommandanten und Florian Schmucker als Zweiten Kommandanten der Offinger Wehr. Wörz informiert die Räte über den Beitritt der Gemeinde Heretsried zum GKU Verkehrsüberwachung Schwaben-Mitte. Robert Hieber, Zweiter Bürgermeister, forderte mehr Kontrollen in Offingen. Er nahm Wörz’ Vorschlag an, Zahlen zu den Kontrollen in Offingen zu erfragen, um die Situation besser einschätzen zu können.