Krippenneubau geht in entscheidende Phase
Das Gebäude wird jetzt mit dem Bestandsbau im Röfinger Ortsteil Roßhaupten verbunden. Doch die Kinder und Erzieher werden während der Arbeiten umquartiert: Sie beziehen vorübergehend ein besonderes Haus in der Gemeinde
Röfingen Die Vorfreude auf die neue Kinderkrippe im Röfinger Ortsteil Roßhaupten ist groß. Doch da die Bauarbeiten jetzt in die entscheidende Phase gehen, und der Neumit dem Altbau verbunden wird, stehen den Erziehern und Kindern erst einmal ein paar Unannehmlichkeiten bevor. Ab übernächster Woche werden sie vorübergehend ins Röfinger Rathaus umquartiert, um den Belastungen der Baustelle zu entgehen. „Für den schönen Neubau nehmen wir das aber gerne in Kauf“, sagt die stellvertretende Leiterin des Kindergartens, Angela Prestel. „Im Rathaus wird es ja bestimmt auch spannend.“Außerdem bekommen die Mitarbeiter künftig mehr Platz. Sie suchen bereits die neuen Möbel aus, um den Umzug kümmern sie sich trotz der bevorstehenden Urlaubszeit zusammen mit dem Hausmeister, Eltern und Gemeindebediensteten.
Erst vergangene Woche gab es für die Mütter und Väter einen Informationsabend, bei dem Sicherheitsaspekte im Vordergrund standen. „Er hat nur 40 Minuten gedauert“, erklärt Röfingens Zweiter Bürgermeister Ralf König. Bedenken seien schnell ausgeräumt worden. So sei beispielsweise an Kindersicherungen an den Steckdosen gedacht und ein Bauzaun am Gebäude soll verhindern, dass die Buben und Mädchen auf die Straße laufen können. So etwas sei sicherlich ungewöhnlich, aber für eine Übergangszeit gehe auch das – und es wäre fahrlässig, sagt König, den Betrieb während der großen Umbauarbeiten am bisherigen Standort einfach weiterlaufen zu lassen, auch angesichts des Baustellenverkehrs in dieser Phase. Die Eltern hätten die Planung je- denfalls positiv aufgenommen. Und einen Spielplatz gibt es auch in der Nähe des Rathauses im Pfarrgarten.
Momentan existieren 25 Plätze im Kindergarten und zehn in der Krippe. Künftig sind zwei mal 25 Plätze im Kindergarten und 15 in der Krippe vorgesehen. Für das neue Kindergartenjahr gebe es bereits 40 Anmeldungen, Tendenz steigend. Und angesichts des neuen Baugebiets Kirlesberg-Ost mit 40 Plätzen – und 80 Anfragen – sei ein weiterer Bedarf absehbar. Dort soll übrigens im Herbst dieses Jahres die Erschließung beginnen, die Vergabe der Grundstücke wird dann aber erst im nächsten Jahr folgen.
Der Neubau der Krippe und der Umbau des Kindergartens sollten eigentlich in diesem Juli abgeschlossen sein, sagt Bürgermeister Hans Brendle. Da es wegen des verhältnismäßig langen Winters Verzögerungen gegeben habe, sei das aber wohl nicht zu halten. Es könnte Spätherbst bis zur Einweihung werden. Und auch die Kosten bleiben nicht im Rahmen. Veranschlagt waren gut 1,065 Millionen Euro, von denen die Gemeinde dank Zuschüssen und Förderungen noch circa 444000 Euro zahlen müsste. Aber angesichts der allgemeinen Baupreissteigerungen rechnet Brendle mit höheren Kosten
Mit Stand Juni 2017 waren die Gesamtkosten bereits auf 1,14 Millionen und die Eigenmittel der Gemeinde dafür auf gut 700000 Euro gestiegen. Hinzu kommt eine Renovierung des Bestandsbaus, für die erst die Kosten ermittelt werden. Der Gemeinderat muss den Arbeiten noch zustimmen. Aber es mache keinen Sinn, das zu einem späteren Zeitpunkt anzuhängen. „Jetzt lässt sich alles in einem erledigen.“
Während die Kinder und Erzieher im Rathaus eine vorübergehende Unterkunft finden, müssen die Ratssitzungen im Feuerwehrhaus oder im Rathaus der Verwaltungsgemeinschaft in Haldenwang stattfinden. Auch der Raum des Frauenbunds ist nicht zu nutzen, aber dort sei ohnehin ein Kurs ausgelaufen. Die Musikkapelle hingegen werde nicht tangiert. Für Bürgermeister Brendle ist der Umzug eine gute Gelegenheit, Angesammeltes zu sichten und zu sortieren. Schließlich muss auch sein Schreibtisch eingelagert werden. Zwar hätte es im Ort Alternativen für die vorübergehende Unterbringung von Kindern und Personal gegeben, aber der Vorteil der Rathaus-Lösung sei, dass man dort zeitlich flexibel ist. Im Neubau wird es auch eine Art Marktplatz geben, auf dem sich Kindergartenund Krippenkinder treffen können. Der Garten ist zwar kleiner geworden, aber er sei ausreichend. Zudem gebe es die Planung, ihn zu gegebener Zeit wieder zu vergrößern.