Pflege ist das zentrale Thema
Kreisversammlung bei der Frauen-Union
Ichenhausen Das zentrale Thema der Kreisversammlung der FrauenUnion Günzburg ist „Wie sieht die Zukunft der Pflege aus?“gewesen. Zu Gast war Renate Schmid, Leiterin der Seniorenfachstelle. Zunächst aber berichtete die Kreisvorsitzende Christa Wenninger über die politischen und gesellschaftlichen Aktivitäten des vergangenen Jahres. Die Arbeit der Frauen-Union bleibe auch in diesem Jahr geprägt vom Wahlkampf, diesmal für den Landtag und den Bezirkstag.
Renate Schmid stieg dann ins Thema des Abends mit der Kurzvorstellung des bereits seit zehn Jahren erfolgreich umgesetzten und fortgeschriebenen Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts des Landkreises Günzburg ein. Ein Schwerpunkt darin ist der Bereich Pflege. Im Landkreis gebe es derzeit etwa 850 Pflegeplätze in Pflegeheimen, fünf ambulant betreute Wohngemeinschaften, vier Tageseinrichtungen, 15 ambulante Pflegedienste für die Betreuung in der häuslichen Pflege und 20 Kurzzeitpflegeplätze.
Aber wie steht es nun um die Sicherung der Pflege im ländlichen Raum? Dazu ist bereits seit Jahren eine ständige Arbeitsgruppe aktiv, die sich speziell um die Problemfelder Ausbildung in der Altenpflege, das Gewinnen von genug Pflegekräften und die Bereitstellung von mehr Kurzzeitpflegeplätzen kümmert. Gerade im Bereich der Ausbildung wünsche man sich mehr Bereitschaft junger Menschen, in diesem sozialen Beruf zu arbeiten, häufig sei aber das Elternhaus darüber wenig begeistert. Mehr Aussicht auf Erfolg wurde einem verpflichtenden sozialen Jahr für alle jungen Menschen als Ersatz für den gesetzlich ausgesetzten Wehrersatzdienst eingeräumt. In diesem Jahr könnte so manch ein junger Mensch die Liebe zu diesem Beruf entdecken.
Aber auch Kurse zur Schulung im Umgang mit an Demenz Erkrankten werden immer wieder vom Landkreis für die eigenen Angestellten angeboten. Darüber hinaus stellt die Seniorenfachstelle umfangreiche Beratungs- und Entlastungsangebote für die häusliche Pflege zur Verfügung. Auch vor dem Landkreis mache der Pflegenotstand nicht halt. Andererseits habe man mit dem Seniorenpolitischen Gesamtkonzept und seinen darin verankerten Einzelmaßnahmen schon frühzeitig die Weichen wenigstens in die richtige Richtung gestellt, heißt es in der Mitteilung der Frauen-Union.