Anzeige für den „Kurpark“
Was in Langenhaslach passiert ist, geht dem Bürgermeister zu weit
Langenhaslach Es rumort in Langenhaslach. Auslöser ist eine Aktion in der Nacht zum 1. Mai auf dem Grundstück des mittlerweile abgerissenen „Huber-Hauses“. Bürgermeister Rainer Schlögl erstattete gegen vorgenommene Pflanzmaßnahmen von Bäumen und Sträuchern in der Freinacht Anzeige gegen „Unbekannt“. „Es ist nicht üblich, auf einem fremden Grundstück ohne Einwilligung des Grundstückseigentümers Pflanzmaßnahmen vorzunehmen“, rechtfertigt sich das Gemeindeoberhaupt.
Dabei begann alles so harmonisch. Am Rande des Konzertes des Musikvereins Langenhaslach vor einigen Wochen wurde Schlögl gefragt, ob das Grundstück mit freiwilligem Engagement hergerichtet werden dürfe. „Ich fand die Idee und das Engagement gut“, sagte Schlögl. Laut dem Rathauschef sollte das Grundstück nur hergerichtet,
Über Nacht Bäume und Sträucher angepflanzt
also Humus aufgebracht und Grassamen mit Blühmischungen gesät werden. Die groben Arbeiten erledigten die Bauhofmitarbeiter, der Rest wurde durch Freiwillige erledigt. In der Freinacht zum 1. Mai entwickelte sich dann auf dem leer stehenden Gelände eine weitere Dynamik. Über Nacht wurden Bäume und Sträucher angepflanzt. Im Hintergrund wurde auf einem Nachbaranwesen ein Riesentransparent mit der Aufschrift „Kur-Park Lgh. 21“angebracht „Das ging zu weit“, urteilt Schlögl heute. Damit seien Tatsachen geschaffen worden. Als Rathauschef sah er sich deshalb gezwungen, Anzeige gegen „Unbekannt“zu erstatten. Der oder die Verantwortlichen kennt er nicht.
Öffentlich äußert sich niemand, wer konkret hinter den Pflanzmaßnahmen stehe und wer vor allem die Pflanzmaßnahmen finanziert hat. Fakt ist, laut Bürgermeister Schlögl, dass sich der Marktrat in den nächsten Monaten über eine konkrete Nutzung des Geländes Gedanken machen wolle. Da seien solche Aktionen kontraproduktiv. Über die Nutzung des Geländes sollte zusammen mit einem Arbeitskreis aus Langenhaslacher Bürgern eine Lösung gefunden werden. Zum einen soll die Straßenkreuzung neu gestaltet werden, zum anderen wolle man sich konkret über eine Nutzung des Geländes Gedanken machen. Hierzu stünden auch öffentliche Fördermittel parat. In die Anzeige habe er den Marktgemeinderat nicht eingebunden, das sei seine Angelegenheit. Er trage Verantwortung für das Gemeindeeigentum.
Die Anzeige ging Max Hildebrand und anderen Langenhaslachern zu weit. „Für mich stellt sich die Frage, warum Herr Schlögl so gereizt auf das Anpflanzen von Bäumen reagiert, obwohl er im Vorfeld einer Begrünung zugestimmt hat“, so Hildebrand. Ebenso sei der Öffentlichkeit kaum bewusst, welche Schritte Schlögl hier gegen engagierte und motivierte Bürger eingeleitet habe. Laut Hildebrand seien auch angrenzende Nachbarn seitens des Bürgermeisters aufgefordert worden, Anzeige zu erstatten.