Kuh und Hund sollen sich nicht ins Gehege kommen
Ein neuer Flyer wirbt für ein gutes Miteinander zwischen Hundebesitzern und Landwirten
Günzburg Die Kuh Berta ist Vegetarierin und eine wahre Feinschmeckerin. Am liebsten mag sie leckeres und saftiges Grünfutter frisch von der Wiese. Nur: Wenn Berta darin gewisse Hinterlassenschaften findet, dann graut ihr nicht nur, dann kann sie davon auch krank werden.
Berta ist eine der Hauptpersonen, oder vielmehr das Haupttier, das in dem neuen Flyer „Hund und Kuh auf Du und Du“zu Wort kommt. Aufgelegt hat ihn der Kreisverband Günzburg des Bayerischen Bauernverbands (BBV) mit Unterstützung des Landkreises und der Stadt Günzburg. Er soll alle Hundebesitzer ansprechen und auf die Folgen von mit Hundekot verunreinigtem Viehfutter aufmerksam machen.
Dr. Alexander Ignatius, Chef des Tiergesundheitsdienstes Günzburg, klärt unter anderem über möglicherweise darin vorhandene Erreger auf. Diese können zu Erkrankungen innerhalb einer Milchviehherde führen und für den Landwirt große finanzielle Konsequenzen bedeuten.
Innerorts gibt es in vielen Kommunen Hundekotbeutel und Hundetoiletten, in der freien Landschaft dagegen sieht es anders aus. In dem Flyer wenden sich Landrat Hubert Hafner und Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig mit der Bitte an die Hundehalter, sich schon vor dem Spaziergang mit entsprechenden Beuteln zu versorgen und die gefüllten hinterher wieder mitzunehmen. Allerdings nicht zur Entsorgung in die nächstgelegenen Büsche, sondern in die dafür vorgesehenen Abfallbehälter oder in die eigene Mülltonne, wie Kreisbäuerin Marianne Stelzle bemerkt.
Und was sagen die Hunde dazu? Für die spricht Iris Gabele, Leiterin des Hundezentrums Günzburg: Keiner gehe gerne in einer Toilette spazieren. Deshalb gehörten die Hinterlassenschaften vom Frauchen oder Herrchen auch mitgenommen.
Angesprochen werden sollen natürlich diejenigen die dies nicht tun. Ein Lob dagegen an die, die sich entsprechend verhielten, wie der Günzburger Landrat bei der Vorstellung des neuen Flyers am Mittwoch im Landratsamt betonte. Vor Ort waren neben Oberbürgermeister Gerhard Jauernig, Kreisbäuerin Marianne Stelzle und Iris Gabele auch Bauernverbands-Geschäftsführer Matthias Letzing und Kreisobmann Stephan Bissinger. Einen ähnlichen Flyer gibt es im Allgäu bereits.
In der Region haben bisher hauptsächlich Feldtafeln darauf aufmerksam gemacht. Der neue Infoflyer liegt inzwischen in den Rathäusern der Gemeinden aus, wie auch im Landratsamt, dem Amt für Ernährung, Landwirschaft und Forsten, in der BBV-Geschäftsstelle in Reisensburg sowie in verschiedenen Tierarztpraxen.