Guenzburger Zeitung

Warum heißt Ketchup Ketchup?

Paul will wissen, woher die Tomatensoß­e ihren Namen hat. Wir haben es für ihn herausgefu­nden und sind auf eine interessan­te Geschichte gestoßen

-

» Kennst du auch einen guten Witz? Schreib einfach an: capito@augsburger allgemeine.de Ob Pommes, Currywurst oder Spaghetti: Ketchup ist bei vielen Kindern nicht mehr aus dem Speiseplan wegzudenke­n. Doch woher hat die würzige Tomatensoß­e ihren Namen? Das will der zehnjährig­e Paul wissen.

Ketchup spricht man zwar wie das Englische „Catch up“(sprich: kätschap) aus. Das heißt so viel wie „Hol auf“. Doch eigentlich kommt der Name nicht aus Amerika, sondern höchstwahr­scheinlich aus dem Land der aufgehende­n Sonne: aus China.

Bereits im 15. Jahrhunder­t bereiteten die Chinesen eine Soße namens Kê-tsiap zu. Mit dem heutigen Ketchup hatte die nicht viel gemeinsam. Denn sie bestand aus eingelegte­m Fisch, Muscheln und Gewürzen.

Der Name könnte auch aus Indonesien stammen. „Kecap“bedeutet dort übersetzt Soße. Die indonesisc­hen Kinder essen aber keine Pommes mit „kecap“. Denn die Tunke wird aus Sojabohnen zubereitet.

Und wie kam die asiatische Fisch- und Sojatunke nach Europa? Im 16. Jahrhunder­t eroberten englische Seefahrer China. Dort probierten die Reisenden die Fischsoße. Sie schmeckte ihnen so gut, dass sie versuchten, das chinesisch­e Kê-tsiap zu kopieren. Damals gehörten Tomaten noch nicht in die Soße. Stattdesse­n waren Sardellen, Walnüsse oder Pilze Zutaten für den Ketchup-Vorgänger.

Tomatenket­chup gibt es erst seit 1812. Der amerikanis­che Wissenscha­ftler James Mease verfasste ein Rezept mit – wie er sie nannte – „Liebesäpfe­ln“. Damit waren Tomaten gemeint. Doch das Ketchup stand vor einem großen Problem: Tomaten wachsen nicht das ganze Jahr. Ketchup-Hersteller mussten das Gemüse längere Zeit lagern. Die Tomaten wurden nuten unter Rühren kochen. Speise stärke in etwas kal tem Wasser glatt rühren. Stärke in das kochende Ketchup geben, leicht binden und kurz aufkochen.

● 4. Schritt Ketch up kochend heiß in sterilisie­rte Ein weck oder Schraubglä­ser fül len und sofort verschließ­en. Zum Sterilisie­ren die Gläser zehn Min. in kochendes Was ser legen. schlecht und die Soße war mit Krankheits­erregern verseucht. Das ging so weit, dass Köche vor Ketchup aus dem Handel warnten.

Nun kommt ein Mann aus Pittsburgh ins Spiel. Den kennt ihr vielleicht vom Aufdruck auf der Tomatenfla­sche: Henry J. Heinz. Er verbessert­e das Rezept und wurde bald der größte Ketchup-Hersteller der Welt.

Heute verbraucht jeder Deutsche bis zu drei Flaschen im Jahr: am liebsten zu Pommes, Currywurst oder Spaghetti. Dorina Pascher, Capito-Team

 ?? Foto: Susanne Rummel ?? Sarah lässt die Flagge von Japan im Wind wehen.
Foto: Susanne Rummel Sarah lässt die Flagge von Japan im Wind wehen.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany