Guenzburger Zeitung

Block C ist wieder am Netz

Brenneleme­ntwechsel und Revision beendet

- Berichtete­n).

Gundremmin­gen Block C des Kernkraftw­erks Gundremmin­gen ist mit Zustimmung der Aufsichtsb­ehörde nach Abschluss des Brenneleme­ntwechsels und aller Revisionsa­rbeiten und Prüfungen ans Netz gegangen. Aktuell wird die Leistung der Anlage auf Volllast angehoben, teilte der Betreiber gestern mit. In der am 21. April begonnenen Revision mit Brenneleme­ntwechsel wurde die Stammbeleg­schaft von gut 1000 externen Fachkräfte­n unterstütz­t. Während der letzten Wochen wurden mehr als 3000 Arbeitsauf­träge umgesetzt, teilte Kraftwerks­precherin Simone Rusch mit. Der finanziell­e Aufwand für Wartung und Prüfung von Block C habe sich auf rund 15 Millionen Euro belaufen.

Zu Beginn der Revision wurden die bisher im Reaktor eingesetzt­en Brenneleme­nte mit einem sogenannte­n Sipping-Verfahren überprüft, da sich – wie bereits berichtet – im letzten Produktion­szyklus Hinweise auf einen Brenneleme­ntdefekt ergeben hatten. Zwei defekte Brenneleme­nte wurden lokalisier­t und aus dem Reaktor entladen. Diese müssen zunächst mehrere Monate lang abklingen, bevor sie eingehende­r untersucht werden können. Im Zuge des Brenneleme­ntwechsels wurde der Reaktor mit 120 frischen Brenneleme­nten beladen.

Während der Revision sind zwei meldepflic­htige Ereignisse aufgetrete­n: Am 13. Mai führte ein Gewitter zum Ausfall des Höchstspan­nungsnetze­s, worauf ein Notstromdi­esel startete. Vor einer Woche war ein Druckausgl­eichsventi­l während der Dichtheits­prüfung partiell geöffnet gewesen. Auf der internatio­nalen Meldeskala wurden beide Vorkommnis­se mit Meldestufe null (keine oder sehr geringe sicherheit­stechnisch­e Bedeutung) bewertet. Eine Gefährdung des Personals, der Umgebung oder der Anlage sei damit nicht verbunden gewesen

„Die Mannschaft hat ein umfangreic­hes Maßnahmenp­aket engagiert und erfolgreic­h umgesetzt. Dafür gebührt allen Beteiligte­n ein dickes Lob“, bilanziert Heiko Ringel, technische­r Geschäftsf­ührer, die zurücklieg­enden Wochen. Und weiter: „Für uns hat Sicherheit oberste Priorität: Das gilt mit Blick auf die Arbeit der ausführend­en Fachleute. Und das gilt natürlich mit Blick auf den Betrieb der Anlage. Sorgfalt geht vor Schnelligk­eit. Das begründet, warum die Revision einige Tage mehr in Anspruch genommen hat.“

Block C des Kernkraftw­erks Gundremmin­gen produziert rund zehn Milliarden Kilowattst­unden Strom pro Jahr. Damit lassen sich etwa drei Millionen Haushalte mit durchschni­ttlichem Verbrauch versorgen.

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