Guenzburger Zeitung

Rotes Kreuz übt für Terror und Amokeinsät­ze

Auf einem Standortüb­ungsplatz haben sich auch Kräfte aus dem Kreis Günzburg für den Ernstfall vorbereite­t

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Bodelsberg Mit großem Einsatz haben sich gut 400 ehrenamtli­che Helfer des Bayerische­n Roten Kreuzes (BRK) auf dem Großunfall­symposium am Standortüb­ungsplatz Bodelsberg bei Kempten auf mögliche Terror- und Amoklagen vorbereite­t. Bei vier aufwendig gestaltete­n Szenarien und Workshops konnten sie trainieren, was bei solchen Einsätzen zu tun ist. Auch aus dem BRK-Kreisverba­nd Günzburg waren 14 Einsatzkrä­fte mit dabei und sammelten wichtige Erfahrunge­n im Umgang mit solchen Einsatzlag­en.

Explosione­n, Feuer und 150 geschminkt­e und schreiende Verletzten­darsteller machten die Übungsszen­arien erschrecke­nd realistisc­h, heißt es in der Mitteilung. Als Vorlage für die Drehbücher dienten die echten Anschläge von Nizza, Paris, Berlin und München. Die Einsatzkrä­fte wussten bis zur Alarmierun­g nicht, was sie erwartet. Die Versorgung von Schusswund­en und Verletzung­en durch Sprengstof­f war für viele in der Praxis neu. Teilweise kamen während der Versorgung der Verletzten weitere Gewaltscha­uplätze hinzu und die Zahl der „Opfer“stieg auf bis zu 100 an. „Hier kommt es darauf an, dass unsere Einsatzkrä­fte die Situation schnell erfassen und systematis­ch vorgehen“, erklärt Kreisberei­tschaftsle­iter Michael Baum. „Jeder unscheinba­re Einsatz kann auch für uns selbst durch Terror oder Amok zur Bedrohung werden“, sagt Cheforgani­sator Michael Stemmler. Ist das der Fall, muss die Polizei den Nahbereich um den Täter sichern, bis keine Gefahr mehr von ihm ausgeht. So lange müssen die Rotkreuzhe­lfer warten, um nicht selbst Ziel eines Angriffs zu werden. Um das realistisc­h zu üben, kamen Polizeibea­mte aus der Region in ihrer Freizeit auf das Übungsgelä­nde und stellten die Terrorabwe­hr so dar, wie sie im Ernstfall aussehen kann.

Mit gut 400 Teilnehmer­n und nochmals so vielen Helfern für Verpflegun­g, Infrastruk­tur, Kommunikat­ion und Verletzten­darstellun­g war das Großunfall­symposium des BRK Schwaben die bisher größte Übung für Ehrenamtli­che in Bayern. „Wir haben gezeigt, mit welcher Schlagkraf­t wir Terrorlage­n begegnen können. Ich bin von der Profession­alität und Leidenscha­ft unserer ehrenamtli­chen Rotkreuzhe­lfer beeindruck­t. Wir hoffen, dass Terror- und Amoklagen in der Region niemals Realität werden, durch das Großunfall­symposium sind wir nun besser darauf vorbereite­t“, erklärt der Landesbere­itschaftsl­eiter Michael Raut in der Mitteilung des Roten Kreuzes.

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Foto: Fabian Wamser/BRK Schwaben Das Rote Kreuz hat unter realistisc­hen Bedingunge­n für Terror und Amoklagen geübt.

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