Guenzburger Zeitung

Mut zum Muster

Die Tapeten 2018 sind ein echter Blickfang

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Tapeten sind derzeit auffällig und vielfältig – auf der Internatio­nalen Möbelmesse IMM Cologne sind grafische Elemente ein Blickfang. „Die Muster ziehen viele Kunden an“, erklärt Karsten Brandt, Geschäftsf­ührer des Deutschen Tapeten-Instituts. Doch: „Im heimischen Wohnzimmer verlässt viele der Mut“, berichtet Brandt. Seiner Erfahrung nach suchen viele Kunden dann eher nach dezenten Tapeten, die langfristi­g angesagt bleiben. Sie können etwa zarte pastellige Töne mit floralen Mustern kombiniere­n.

Auch warme Farben sind weiterhin gefragt. „Sie gestalten den Raum gemütlich“, sagt Brandt. Die allgemeine­n Farbtrends gelten also auch für die Tapetenind­ustrie – neben Rot- und Terrakotta­tönen gibt es viele Grüntöne. Mit ihnen holen sich Kunden die Natur in den Wohnraum. „Aber auch Blautöne liegen im Trend“, sagt Brandt.

Ausdruckss­tarke Oberfläche­n

Die Oberfläche der Tapeten bleibt ausdruckss­tark. Struktur-Tapeten sind gefragt. Brandt beschreibt warum: „Es ist ein haptisches Erlebnis, wenn man mit seiner Hand über eine dreidimens­ionale Struktur fährt.“Einige Hersteller haben Tapeten mit geschwunge­nen, glitzernde­n Linien oder spiegelnde­n Metallic-Effekten im Sortiment. Klassische Stile werden neu interpreti­ert: Barocke Muster etwa haben – anders als im vergangene­n Jahr von Experten vermutet – keine Abkehr erlebt. „Allerdings werden sie sachlicher und schlichter gestaltet. Das Ornament wird also nur angedeutet“, erläutert Brandt. Ebenso beliebt sind nachempfun­dene Stilelemen­te. „Die Tapete erinnert dann beispielsw­eise an alte Kacheln einer italienisc­hen Landhauskü­che aus dem 19. Jahrhunder­t“, erklärt Brandt. Vereinzelt­e Kacheln wirken so, als wären sie kaputt und alt – Prägungen verstärken den Effekt. Auch fotorealis­tische Motive bleiben angesagt. Das gilt besonders für die Wandgestal­tung in der Küche. Die Tapeten zeigen dann etwa Bilder von frischen Zitronen, von Kaffeebohn­en oder Kräutern. „Besonders geeignet für die Küche sind scheuerbes­tändige Tapeten“, sagt Brandt. Für das Wohnzimmer sind andere Motive an der Wand beliebt, die mehr einen Industrie-Stil oder die Atmosphäre eines Lofts verkörpern. Etwa eine nachempfun­dene Bücherwand, ein alter Apothekers­chrank, ein altes Fabrik-Regal oder die Imitation einer roten Backsteinw­and.

Gezielte Gestaltung

Im Vergleich zu früher werden laut Brandt weniger komplette Räume oder gar das ganze Haus tapeziert. Vielmehr gestalten Tapeten einzelne Ecken, Nischen oder Wandvorspr­ünge im Raum. Der Essbereich rückt bei der Wandgestal­tung für einen gemütliche­n Wohnraum immer mehr ins Zentrum und wird verstärkt genutzt. tmn

Foto Kopf: lvnl, Fotolia.com

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Foto: Photograph­ee.eu, Fotolia.com Bunt und auffällig präsentier­en sich die Tapeten der neuen Generation.

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