AOK: Versorgung vom Patienten aus denken
Mitgliederrekord bei Krankenkasse. Beiräte sind gegen den Abbau der Rücklagen
Günzburg Die Selbstverwaltung der AOK-Direktion Günzburg hat bei ihrer Beiratssitzung ein Plädoyer für das Vor-Ort-Engagement in der Gesundheitsversorgung gehalten. Die Beiratsvorsitzenden Werner Gloning und Leonhard Ost stellten heraus, dass sich die Gesundheitskasse in der Region weiterhin flächendeckend aufstellt: „Wir investieren in guten und persönlichen Service.“Die AOK bleibt in den Landkreisen Günzburg, Neu-Ulm und Dillingen präsent. „Für unsere Kunden verstehen wir uns bei ihrer gesundheitlichen Versorgung als Kümmerer vor Ort“, sagte AOKDirektor Hermann Hillenbrand.
Im vergangenen Jahr wurde mit über 151000 Versicherten ein neuer Mitgliederrekord bilanziert. Mehr als 3000 neue Kunden haben sich für die AOK entschieden. Dank des anhaltenden Mitgliederwachstums in den vergangenen Jahren liegt der Marktanteil mittlerweile bei etwa 43 Prozent.
Intensiv wurde über die Haushaltsdaten sowie Versorgungsfragen beraten. „Eine gute, flächendeckende medizinische und pflegerische Versorgung ist für alle sicherzustellen, unabhängig von Einkommen und Wohnort“, sagte der Vertreter der Versicherten und Beiratsvorsitzende Werner Gloning. „Um die hohe Zufriedenheit der Bürger mit dem Gesundheitssystem und der Gesundheitsversorgung weiter zu gewährleisten, muss die Versorgung stärker vom Patienten aus gedacht werden“, sagte der Arbeitgebervertreter und Beiratsvorsitzende Leonhard Ost.
Im aktuellen Geschäftsjahr stellt die AOK in der Region etwa 535 Millionen Euro für Gesundheitsleistungen zur Verfügung, davon circa 69 Millionen Euro für Pflegeleistungen.
AOK-Direktor Hillenbrand berichtete über die geplante Entlastung der Versicherten bei der Finanzierung der Beiträge. Vorgesehen ist, dass Mitglieder und deren Arbeitgeber beziehungsweise Rentenversicherungsträger auch den 2005 eingeführten Zusatzbeitrag für Versicherte künftig hälftig finanzieren. Eine deutliche Absage erteilte das Gremium den Plänen, die Rücklagen in der gesetzlichen Krankenversicherung abzubauen. Viel entscheidender sei es, über einen längeren Zeitraum stabile Beitragssätze und ein hohes Versorgungsniveau gerade im ländlichen Raum sicherstellen zu können. So werden beispielsweise für die Verbesserung in der Pflege zusätzliche Finanzmittel benötigt.
Hilfe gibt es auch in diesem Jahr für die Selbsthilfegruppen in der Region. Der Beirat beschloss, hierfür Mittel in Höhe von knapp 54 000 Euro bereitzustellen. Dabei werden Selbsthilfegruppen unter anderem für Asthma, Diabetes, Aphasie und Parkinson unterstützt. Hillenbrand bezeichnete die Gruppen als wertvolle Anlaufstellen für chronisch kranke Menschen und deren Sorgen und Nöte. Noch intensiver als bisher will die AOK Gesundheitskompetenz in die Kindergärten, Schulen, Betriebe und Kommunen hineintragen.