Guenzburger Zeitung

Asyl Skandal bringt Merkel in Not

Kanzlerin soll früh von Problemen in der Behörde gewusst haben

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Berlin Die Affäre um Missstände beim Bundesamt für Migration und Flüchtling­e (Bamf) bringt auch die Bundeskanz­lerin in Bedrängnis.

Angeblich weiß Angela Merkel bereits seit dem vergangene­n Jahr über die massiven Probleme in der Behörde Bescheid. Sogar der eigene Koalitions­partner fährt deshalb schwere Geschütze auf. „Die Kanzlerin hat schlicht versagt“, findet SPD-Vize Ralf Stegner. Merkel trage die volle Verantwort­ung für den „Kontrollve­rlust der wichtigste­n Behörde in der Flüchtling­spolitik zulasten von Betroffene­n und Kommunen sowie zum Nutzen der Rechtspopu­listen“. Defensiver äußerte sich SPD-Chefin Andrea Nahles: „Wir alle wussten doch, dass das Bamf überhaupt nicht aufgestell­t war, um die Masse an Flüchtling­en wirklich bearbeiten zu können.“

Die Behörde steht in der Kritik, seit im April bekannt wurde, dass die Bremer Außenstell­e in mindes- tens 1200 Fällen Asylanträg­e zu Unrecht bewilligt haben soll. Auch Asylbewerb­er mit islamistis­chem Hintergrun­d, also potenziell­e Gefährder, sollen davon profitiert haben. Der frühere Bamf-Chef FrankJürge­n Weise hat Merkel offenbar schon im vergangene­n Jahr auf die Probleme hingewiese­n, wie Sie in der Politik lesen. Im Leitartike­l schreibt Rudi Wais, warum an einem Untersuchu­ngsausschu­ss kein Weg vorbeiführ­t.

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