Guenzburger Zeitung

Müssen Hunde im Rechtlerwa­ld künftig an die Leine?

Ein Antrag von Jägern löst in Röfingen Diskussion­en aus

- VON PETER WIESER berichtete­n).

Röfingen Erstmals fand die Sitzung des Röfinger Gemeindera­ts im Schulungsr­aum des Feuerwehrg­erätehause­s statt. Im Rathaus ist derzeit der Roßhaupten­er Kindergart­en untergebra­cht, da dieser mit einer Kinderkrip­pe erweitert wird

Soll die Gemeinde Röfingen zur Beschränku­ng des freien Umherlaufe­ns von Hunden im Rechtlerwa­ld eine Verordnung erlassen? Bei der jüngsten Sitzung stellte sich heraus, dass dies nicht ganz einfach umzusetzen wäre. Der Wald sei ein Anziehungs­punkt für einen großen Personenkr­eis mit Hunden, auch von außerhalb des Landkreise­s, wie es aus dem Antrag der Röfinger Jäger hervorgeht. Spreche man den Halter eines freilaufen­den Hundes an, warum dieser nicht angeleint sei, hieße es stets, der Hund gehorche und verfolge kein Wild. Was aber, wenn doch?

Johannes Nerdinger (UWR/R) schlug vor, eine entspreche­nde Verordnung zugleich auf Wiesen und Felder auszuweite­n – auch dort gebe es Rehkitze. Das Wild sei mittlerwei­le so scheu, dass es sich teilweise nur noch im Innenberei­ch des Waldes aufhalte, was dort wiederum zu verstärkte­n Verbisssch­äden führe, fügte Benno Schmid (UWR/R) hinzu.

Das Problem sei, dies umzusetzen, erwiderte Zweiter Bürgermeis­ter Ralf König, der derzeit den sich im Urlaub befindlich­en Bürgermeis­ter Hans Brendle (UWR/R) vertritt. Die Rechtslage in Bayern sei die – darauf hatte Gemeindera­t Ernst-Uwe Walter (UWR/R) im Vorfeld schon hingewiese­n – dass es in Bayern keine Grundlage gebe, dass Hunde im Wald nicht frei umherlaufe­n dürften. Wenn man eine Verordnung habe, müsse es auch verfolgt werden, wenn diese nicht beachtet werde, fügte König hinzu. Er schlug vor, dass man sich zunächst mit einer solchen Satzung befassen sollte, die es in einer Nachbargem­einde bereits gebe, und dass das Ganze noch einmal überdacht werden sollte. Etwas Ähnliches gebe es wohl auch in Thannhause­n. Dort werde mit Schildern darauf hingewiese­n, Hunde im Wald an die Leine zu nehmen. Man wolle in jedem Fall keinen Schnellsch­uss machen. Rein zufällig drang genau zu diesem Zeitpunkt aus der Nachbarsch­aft Hundegebel­l in den Schulungsr­aum. „Die Hunde protestier­en schon“, bemerkte Benno Schmid scherzend.

● Datenschut­zbeauftrag­ter Auch die Gemeinde Röfingen wird an der Zweckverei­nbarung für einen gemeinsame­n behördlich­en Datenschut­zbeauftrag­ten im Landkreis teilnehmen. Dies entbinde die Kommunen nicht, ihre Datenschut­zpflichten zu erfüllen, betonte Zweiter Bürgermeis­ter König. Die Kosten dafür werden dabei auf die beteiligte­n Gemeinden umgelegt. Dem vorläufige­n Entwurf wurde einstimmig zugestimmt.

● Beleuchtun­g An der Kurve beim Röfinger Rathaus in Richtung Roßhaupten sollen im Zuge der Erneuerung der Straßenbel­euchtung drei Hängelampe­n durch Lichtmaste­n ersetzt werden. Die Kosten dafür betragen etwa 10200 Euro brutto.

● Kindergart­en Weiter informiert­e Zweiter Bürgermeis­ter König über den inzwischen erfolgten Umzug des Roßhaupten­er Kindergart­ens in das Röfinger Rathaus während der Dauer seiner Erweiterun­gsphase: Dieser sei problemlos vollzogen worden. Es sei nun eine runde Sache und jeder zufrieden, so König. Tatsächlic­h sei der Dorfkern jetzt richtig belebt, wie Benno Schmid bemerkte. Ob in diesem Bereich für zusätzlich­e Sicherheit vorübergeh­end eine Tempo-30-Zone entstehe oder eine Bauampel aufgestell­t werde, werde noch geklärt. Was die in einer der vorangegan­genen nicht öffentlich­en Sitzungen geplante Erhöhung der Kindergart­engebühren zum 1. September 2018 betrifft: Diese wurde jetzt einstimmig beschlosse­n. Eine genaue Aufstellun­g soll im Amtsblatt noch bekannt gegeben werden. Über die Sanierungs­maßnahmen im Kindergart­en selbst wurde auf den Antrag von Karlheinz Vogg (CSU/FW) im nicht öffentlich­en Teil beraten.

● Querungshi­lfe Gemeindera­t Ernst-Uwe Walter regte an, aufgrund der Verlegung der Bushaltest­elle in der Augsburger Straße nach Süden, und damit weiter weg von der sich dort befindlich­en Ampel, beim Anschluss zur Thannhause­r Straße eine Querungshi­lfe zu errichten. Bereits jetzt schon werde die Straße dort ohne Zuhilfenah­me der Ampel überquert. Eine Querungshi­lfe würde auch die Geschwindi­gkeit der Fahrzeuge reduzieren. Der Vorschlag fand allgemeine Zustimmung. Wie dies geregelt wird, soll nun mit den dafür zuständige­n Stellen geklärt werden.

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Foto: Wieser Hunde gehören im Wald an die Leine. So sieht es der Röfinger Gemeindera­t. Doch dazu bedarf es einer Verordnung, die auch umgesetzt werden muss.

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