Guenzburger Zeitung

Krebs: Uniklinik rekonstrui­ert Frauenbrüs­te

Spezielles Verfahren mit Eigengeweb­e

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Ulm Brustkrebs ist in Deutschlan­d die mit Abstand häufigste Krebserkra­nkung bei Frauen. Jede zehnte Frau ist im Laufe ihres Lebens betroffen. Entstehen im Rahmen der operativen Therapie größere kosmetisch­e Brustdefek­te, entscheide­n sich viele Patientinn­en für einen Wiederaufb­au. Seit mittlerwei­le einem Jahr bietet die Klinik für Frauenheil­kunde und Geburtshil­fe des Universitä­tsklinikum­s Ulm in Kooperatio­n mit Professor Christoph Andree, einem in Düsseldorf tätigen Experten für Brustrekon­struktione­n, den Brustaufba­u mittels der freien Lappentech­nik DIEP („deep inferior epigastric perforator“) an. Hierbei werden Haut und Unterhautf­ett aus dem Unterbauch­bereich entnommen und transplant­iert. Das hoch entwickelt­e Verfahren wird nur in wenigen zertifizie­rten Brustzentr­en angeboten. Am vergangene­n Freitag, 1. Juni wurde die fünfte DIEP-Operation erfolgreic­h durchgefüh­rt.

„Viele Frauen haben Angst, mit ihrer Brust auch ihre Weiblichke­it zu verlieren“, erklärt die operative Leiterin des Brustzentr­ums an der Unifrauenk­linik, Dr. Visnja Fink. Rekonstruk­tion mit der DIEPTechni­k sei schonend und führe zu einer neuen, natürliche­n Brust. Das entnommene Unterbauch­gewebe ist in Konsistenz und Struktur der weiblichen Brust sehr ähnlich.

Da die Kooperatio­n mit dem Düsseldorf­er Professor Christoph positiv verlaufe, wolle die Universitä­tsfrauenkl­inik die Zusammenar­beit in Zukunft ausweiten, heißt es in einer Pressemitt­eilung. Geplant ist zum Beispiel, auch rein kosmetisch­e Eingriffe wie etwa Brustvergr­ößerungen anzubieten.

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