Nicht in jeder Liga ein Eröffnungsspiel
Franz Bohmann aus Wertingen ist neuer Spielleiter im Fußball-Kreis Donau. Der 74-Jährige bringt viel Erfahrung mit in das Amt. Wie er die abgelaufene Saison bewertet und wie die neue Runde ablaufen wird
Herr Bohmann, seit wann steht fest, dass Sie Kreisspielleiter werden und wer im Kreis Donau unterstützt Sie dabei?
Franz Bohmann: Bei einer außerordentlichen Kreisspielausschuss-Sitzung in der vergangenen Woche wurde beschlossen, dass ich das Amt des Kreisspielleiters im Kreis Donau übernehme. Zwei Tage vor diesem Termin nahm Bezirksvorsitzender Johann Wagner aus Zusamaltheim Verbindung mit mir auf. Hier bestätigte ich ihm meine Bereitschaft. Unterstützt werde ich im Bereich Günzburg von Gerhard Weng aus Gundelfingen und im Bereich Donau-Ries von Wolfgang Beck aus Wechingen.
Wie bewerten Sie das Abschneiden der Mannschaften aus dem Landkreis Günzburg in der abgelaufenen Saison? Bohmann: Ich habe ja ein paar untere Klassen betreut und bin mit allen Vereinen gut zurechtgekommen. Sportlich hat sich vor allem Rettenbach in der Relegation gut verkauft. Andererseits sind die zwei Bezirksligaabsteiger Offingen und Ziemetshausen natürlich schade für die Region.
Welche Spielklassen werden Sie selbst in der neuen Spielzeit betreuen und welche Kollegen die anderen Gruppen? Bohmann: Ich werde Kreisliga West, Kreisliga Nord, Kreisklasse West 2, A-Klasse West 3, B-Klasse West 4, Kreisliga Nord Reserve und A-Klasse West 3 Reserve betreuen. Kollege Weng wird die restlichen Klassen im Bereich Günzburg übernehmen. Im Norden übernimmt das Wolfgang Beck.
Nach vollzogenem Auf- und Abstieg gibt es im Kreis Donau insgesamt 29 Kreisliga-Vereine. Welche der beiden Gruppen spielt mit 15 Vereinen, welche mit 14?
Bohmann: Die Kreisliga West spielt mit 15 Mannschaften und die Kreis- liga Nord mit 14 Teams. Wegen des Nichtaufstiegs von Gersthofen und Erkheim in die Landesliga war es nicht möglich, zwei 14er-Ligen zu halten.
Hätte man die Einteilung der Kreisligen auch umgekehrt vornehmen können?
Bohmann: Im Kreisspielausschuss haben wir uns schon Gedanken gemacht. Ich glaube aber, nach geografischen, verkehrstechnischen und spieltechnischen Gesichtspunkten die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben.
Wie viele Absteiger wird es aus beiden Kreisligen in der kommenden Saison geben?
Bohmann: Aus den beiden Kreisligen werden wir vermutlich je zwei Direktabsteiger haben. Das wird bei der nächsten BezirkspielauschussSitzung am 22. und 23. Juni entschieden.
Und wie steht es um die vier Kreisklassen?
Bohmann: Die Kreisklassen West 1 und Nord 1 spielen in der Saison 2018/2019 mit je 14 Mannschaften, die Kreisklassen West 2 und Nord 2 mit je 13 Mannschaften.
Wann ist in welchen Ligen der erste Spieltag?
Bohmann: Die 15er-Ligen beginnen am Wochenende 28./29 Juli, die 14er-Ligen eine Woche später, am 4./5. August.
Wie sieht es mit Eröffnungsspielen aus – gibt es diese in jeder Liga? Wenn ja, wann und wo?
Bohmann: In der Kreisliga West werden der TSV Ziemetshausen und der SV Mindelzell am Freitag, 27. Juli, die Saison eröffnen. Es wird aber nicht in jeder Liga ein Saisoneröffnungsspiel geben. Diese Begegnungen müssen erst noch abgeklärt werden. Wie handhaben Sie es mit Spielabsagen?
Bohmann: Jeder Verein hat laut Spielordnung das Recht, seinen Platz zu sperren. Wenn es zum zweiten Mal passiert, kann ich als Spielleiter die Partie auf den gegnerischen Platz verlegen. Das ist in der Praxis aber schwer umzusetzen, denn da muss ja der Gegner auch mitmachen. In der abgelaufenen Saison gab es in der Region Günzburg erheblich mehr Absagen als anderswo im Kreis Donau. Ich weiß nicht, woran das liegt. Vielleicht war das Wetter schlechter.
Wie sieht es mit der kompletten Verlegung von Spieltagen aus?
Bohmann: Diese Möglichkeit gibt es. Wenn schon am Donnerstag, Freitag absehbar ist, dass viele Plätze nicht bespielbar sein werden, kann man das mit Sicherheit generell machen.
Sie sind im Alter von 74 Jahren noch ziemlich fit. Was tun Sie für Ihre Gesundheit?
Bohmann: Ich versuche, jeden Tag mit meinem Rennrad noch circa 30 Kilometer zu radeln. Bei schlechtem Wetter mache ich Nordic Walking.
Sie waren schon Schiedsrichter-Obmann im Kreis Donau, jetzt sind Sie der Boss für insgesamt 184 Mannschaften. Freuen Sie sich auf diese neue Aufgabe?
Bohmann: Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe. Es ist für mich auch eine Ehre, dass mir der Bezirksvorsitzende Johann Wagner das Vertrauen schenkt. Es wird wohl nicht leicht sein, auch ich werde Fehler machen. Meine beiden Mitstreiter, die Kollegen Weng und Beck, werden mich mit Sicherheit tatkräftig unterstützen.
Was erwarten Sie von der am Donnerstag beginnenden WM in Russland vom deutschen Team?
Bohmann: Unsere deutsche Mannschaft ist zur Zeit nicht überzeugend. Sie wird sich mit Sicherheit bei der Weltmeisterschaft steigern. Die drei Gruppengegner zählen nicht zu den stärksten Mannschaften. Nach den Gruppenspielen werden wir wohl eine Top-Mannschaft erleben.
Die Fragen stellten Günther Herdin und Alexander Sing.
OZur Person Franz Bohmann ist Nach folger des ans Sportgericht Bayern be rufenen Heiko Loder als Kreisspielleiter. Seine Funktionärslaufbahn begann der 74 Jährige aus dem Wertinger Stadtteil Bliensbach 1979. Zuletzt war er Spiel gruppenleiter in einigen unteren Amateur klassen. Bis 2014 war er zudem Chef der Schiedsrichtergruppe Donau und Lehrwart bei den Referees.