Drei Projekte auf einen Streich
Der Rettenbacher Gemeinderat bringt die Sanierung des Kirchplatzes, der Treppenanlage bei der Gemeindehalle und des Friedhofsgässchens auf den Weg. Worüber das Gremium außerdem abgestimmt hat
Rettenbach Der Kirchvorplatz beschäftigt den Rettenbacher Gemeinderat schon lange. Die bisherigen Entwürfe seien zu teuer, das könne man sich nicht leisten, hatte es bislang geheißen. Jetzt geht die Gemeinde drei Projekte auf einmal an.
Ingenieur Ludwig Kuhn stellte in der Sitzung am Montag die Ergebnisse der Planungen vor. Die unebene Asphaltfläche am Kirchvorplatz soll gegen ein L-förmiges Betonpflaster ausgetauscht und der längliche Grünbereich an der Ostseite auf eine Breite von etwa einem Meter zurückgenommen werden. Im unteren Bereich soll mit dem Anheben des nach Süden abfallenden Geländes eine kleine Treppenanlage entstehen. „Wie dringend sind die Treppen“, stellte Dritter Bürgermeister Herbert Sittenberger (BL) die Frage in den Raum und auch Anja Schinzel (BL) gefiel diese Lösung nicht sonderlich, da im Winter das Schneeräumen durch die Bauhofmitarbeiter in Handarbeit erledigt werden müsse. Ingenieur Kuhn wies erneut auf das notwendige Erhöhen der Fläche hin, dort, wo drei bis vier Parkplätze vorgesehen sind. Reinhold Tietze (UWR) fügte hinzu, dass 6,2 Prozent Gefälle nicht gerade behindertengerecht seien.
Die Kosten liegen bei rund 50 000 Euro. Für eine eventuelle Erweiterung des Gehweg-Bereichs bis zur Hauptstraße und dem Austausch des alten Oberflur- gegen einen Unterflurhydranten kämen weitere 30 000 Euro auf die Gemeinde zu. Würde man den Gehweg nur bis zur Stelle, an der der Kirchplatz beginnt, belassen – so lautete der Vorschlag Werner Brenners (CSU) – könnten einige Kosten gespart werden.
Die Maßnahmen am Kirchvorplatz wird die Gemeinde in jedem Fall durchführen. Was die Erweiterung betrifft, wird dies von den Submissionsergebnissen abhängen. Damit wäre der Kirchplatz endlich in ein ansehnliches und sicheres Terrain umgewandelt, wie Bürgermeisterin Sandra Dietrich-Kast (CSU) betonte. Auch das Friedhofsgässchen wird demnächst saniert. Aufgrund der Enge, wodurch sich der Einsatz von Maschinen für ein Asphaltieren als sehr schwierig gestalte, sei ein Betonpflaster sinnvoller, so Kuhn. Der alte Asphaltbelag ausgebaut und entsorgt. Der Weg erhält eine Entwässerungsrinne gegen den bisher unkontrollierten Wasserabfluss. Die Treppenanlage zur Hauptstraße muss nicht untergraben oder entfernt werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 24 000 Euro. Ebenfalls in Angriff genommen wird die Sanierung der besonders im unteren Bereich maroden Treppenanlage neben der Gemeindehalle zur St.-Ulrich-Straße. Beinhaltet ist eine ebenerdige Anbindung zum Pfarrgässchen. Die drei Maßnahmen sollen alle als Paket mit voraussichtlichen Gesamtkosten in Höhe von gut 120000 bis 130000 Euro ausgeschrieben werden. Zum einen werde dies für die Gemeinde günstiger, zum anderen gebe es dadurch einen festen Ansprechpartner, so Ingenieur Kuhn.
Die Gemeinde wird auch die Erneuerung der Trinkwasserleitung in der Störchenriedstraße im Ortsteil Harthausen angehen. Seit 2009 wurden dort zwölf Schadensfälle registriert. Zunächst wird auf einer Länge von 650 Metern und in zwei Bauabschnitten die alte und sich in einer Tiefe von bis zu drei Metern befindliche Asbestzementleitung von der Einmündung Mühlberg bis zum östlichen Waldrand in Richtung Remshart erneuert. Damit solle verhindert werden, dass gerade diese nicht noch weitere Rohrbrüche beschere, wie Bauamtsleiter Stephan Uano informierte. Die Kosten werden sich auf rund 275000 Euro belaufen. Weiter wurde die Anschaffung eines Dataloggers für das Rettenbacher Wasserhaus beschlossen. Wird ein definierter Grenzwert für den Durchfluss überschritten, was auf einen Rohrbruch schließen lässt, wird dies per SMS an eine frei wählbare Telefonnummer gemeldet. Somit muss kein Gemeindemitarbeiter mehr täglich zum Wasserhaus fahren. Das sei langfristig die kostenwird günstigere und sicherere Lösung, sagte die Bürgermeisterin.
Weiter wurde die Neufassung der Beitrags- und Gebührensatzung zur Wasserabgabesatzung beschlossen. Für Neuanschlüsse verringert sich der Beitrag pro Quadratmeter Grundstücksfläche von 1,13 auf 1,06 Euro und pro Quadratmeter Geschossfläche von 9,98 auf 9,18 Euro. Auch für Altanschließer werden die Beiträge weniger: Pro Quadratmeter Grundstücksfläche betragen diese statt 0,33 nun 0,26 Euro, je Quadratmeter Geschossfläche nun 2,23 anstatt der bisherigen 2,92 Euro.
Zugestimmt wurde auch einer Zweckvereinbarung mit dem Landkreis zur Bestellung eines gemeinsamen Datenschutzbeauftragten. Jugendbeauftragte Tanja Joas (CSU) stellte das Ferienprogramm vor. Vom 30. Juli bis 4. August wird zudem das Spielmobil in Rettenbach Station machen. Näheres wird wieder in einem Flyer bekannt gegeben.
In der vorangegangenen Sitzung des Bauausschusses war auf einen Antrag einer Bürgerin hin eine zusätzliche Straßenlampe an einer besonders dunklen Stelle an der Hundtsgasse beschlossen worden.