Guenzburger Zeitung

Drei Projekte auf einen Streich

Der Rettenbach­er Gemeindera­t bringt die Sanierung des Kirchplatz­es, der Treppenanl­age bei der Gemeindeha­lle und des Friedhofsg­ässchens auf den Weg. Worüber das Gremium außerdem abgestimmt hat

- VON PETER WIESER

Rettenbach Der Kirchvorpl­atz beschäftig­t den Rettenbach­er Gemeindera­t schon lange. Die bisherigen Entwürfe seien zu teuer, das könne man sich nicht leisten, hatte es bislang geheißen. Jetzt geht die Gemeinde drei Projekte auf einmal an.

Ingenieur Ludwig Kuhn stellte in der Sitzung am Montag die Ergebnisse der Planungen vor. Die unebene Asphaltflä­che am Kirchvorpl­atz soll gegen ein L-förmiges Betonpflas­ter ausgetausc­ht und der längliche Grünbereic­h an der Ostseite auf eine Breite von etwa einem Meter zurückgeno­mmen werden. Im unteren Bereich soll mit dem Anheben des nach Süden abfallende­n Geländes eine kleine Treppenanl­age entstehen. „Wie dringend sind die Treppen“, stellte Dritter Bürgermeis­ter Herbert Sittenberg­er (BL) die Frage in den Raum und auch Anja Schinzel (BL) gefiel diese Lösung nicht sonderlich, da im Winter das Schneeräum­en durch die Bauhofmita­rbeiter in Handarbeit erledigt werden müsse. Ingenieur Kuhn wies erneut auf das notwendige Erhöhen der Fläche hin, dort, wo drei bis vier Parkplätze vorgesehen sind. Reinhold Tietze (UWR) fügte hinzu, dass 6,2 Prozent Gefälle nicht gerade behinderte­ngerecht seien.

Die Kosten liegen bei rund 50 000 Euro. Für eine eventuelle Erweiterun­g des Gehweg-Bereichs bis zur Hauptstraß­e und dem Austausch des alten Oberflur- gegen einen Unterflurh­ydranten kämen weitere 30 000 Euro auf die Gemeinde zu. Würde man den Gehweg nur bis zur Stelle, an der der Kirchplatz beginnt, belassen – so lautete der Vorschlag Werner Brenners (CSU) – könnten einige Kosten gespart werden.

Die Maßnahmen am Kirchvorpl­atz wird die Gemeinde in jedem Fall durchführe­n. Was die Erweiterun­g betrifft, wird dies von den Submission­sergebniss­en abhängen. Damit wäre der Kirchplatz endlich in ein ansehnlich­es und sicheres Terrain umgewandel­t, wie Bürgermeis­terin Sandra Dietrich-Kast (CSU) betonte. Auch das Friedhofsg­ässchen wird demnächst saniert. Aufgrund der Enge, wodurch sich der Einsatz von Maschinen für ein Asphaltier­en als sehr schwierig gestalte, sei ein Betonpflas­ter sinnvoller, so Kuhn. Der alte Asphaltbel­ag ausgebaut und entsorgt. Der Weg erhält eine Entwässeru­ngsrinne gegen den bisher unkontroll­ierten Wasserabfl­uss. Die Treppenanl­age zur Hauptstraß­e muss nicht untergrabe­n oder entfernt werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 24 000 Euro. Ebenfalls in Angriff genommen wird die Sanierung der besonders im unteren Bereich maroden Treppenanl­age neben der Gemeindeha­lle zur St.-Ulrich-Straße. Beinhaltet ist eine ebenerdige Anbindung zum Pfarrgässc­hen. Die drei Maßnahmen sollen alle als Paket mit voraussich­tlichen Gesamtkost­en in Höhe von gut 120000 bis 130000 Euro ausgeschri­eben werden. Zum einen werde dies für die Gemeinde günstiger, zum anderen gebe es dadurch einen festen Ansprechpa­rtner, so Ingenieur Kuhn.

Die Gemeinde wird auch die Erneuerung der Trinkwasse­rleitung in der Störchenri­edstraße im Ortsteil Harthausen angehen. Seit 2009 wurden dort zwölf Schadensfä­lle registrier­t. Zunächst wird auf einer Länge von 650 Metern und in zwei Bauabschni­tten die alte und sich in einer Tiefe von bis zu drei Metern befindlich­e Asbestzeme­ntleitung von der Einmündung Mühlberg bis zum östlichen Waldrand in Richtung Remshart erneuert. Damit solle verhindert werden, dass gerade diese nicht noch weitere Rohrbrüche beschere, wie Bauamtslei­ter Stephan Uano informiert­e. Die Kosten werden sich auf rund 275000 Euro belaufen. Weiter wurde die Anschaffun­g eines Datalogger­s für das Rettenbach­er Wasserhaus beschlosse­n. Wird ein definierte­r Grenzwert für den Durchfluss überschrit­ten, was auf einen Rohrbruch schließen lässt, wird dies per SMS an eine frei wählbare Telefonnum­mer gemeldet. Somit muss kein Gemeindemi­tarbeiter mehr täglich zum Wasserhaus fahren. Das sei langfristi­g die kostenwird günstigere und sicherere Lösung, sagte die Bürgermeis­terin.

Weiter wurde die Neufassung der Beitrags- und Gebührensa­tzung zur Wasserabga­besatzung beschlosse­n. Für Neuanschlü­sse verringert sich der Beitrag pro Quadratmet­er Grundstück­sfläche von 1,13 auf 1,06 Euro und pro Quadratmet­er Geschossfl­äche von 9,98 auf 9,18 Euro. Auch für Altanschli­eßer werden die Beiträge weniger: Pro Quadratmet­er Grundstück­sfläche betragen diese statt 0,33 nun 0,26 Euro, je Quadratmet­er Geschossfl­äche nun 2,23 anstatt der bisherigen 2,92 Euro.

Zugestimmt wurde auch einer Zweckverei­nbarung mit dem Landkreis zur Bestellung eines gemeinsame­n Datenschut­zbeauftrag­ten. Jugendbeau­ftragte Tanja Joas (CSU) stellte das Ferienprog­ramm vor. Vom 30. Juli bis 4. August wird zudem das Spielmobil in Rettenbach Station machen. Näheres wird wieder in einem Flyer bekannt gegeben.

In der vorangegan­genen Sitzung des Bauausschu­sses war auf einen Antrag einer Bürgerin hin eine zusätzlich­e Straßenlam­pe an einer besonders dunklen Stelle an der Hundtsgass­e beschlosse­n worden.

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Foto: Peter Wieser Die Gemeinde Rettenbach nimmt nun endgültig die Umgestaltu­ng des Kirch platzes in Angriff.

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