Guenzburger Zeitung

Der Lärm ist für sie unerträgli­ch geworden

Drei Leinheimer haben hunderte Unterschri­ften gegen den Autobahnlä­rm beim Bayerische­n Landtag eingereich­t

- VON PHILIPP WEHRMANN

Leinheim Am Feierabend im Garten vespern? Für Georg Büchele ist das nicht mehr möglich. „Der Lärm ist immer schlimmer geworden“, sagt er. Steht er auf dem Balkon seines Hauses im Günzburger Stadtteil Leinheim, sieht er die Laster über die Autobahn rollen. Möchte er schlafen oder fernsehen, muss er das Fenster schließen.

Hans Kaltenecke­r und Christian Zacher wohnen nur einige Häuser weiter. Ihnen geht es genauso. Die Autobahn ist schon lange da, doch seit dem sechsspuri­gen Ausbau dröhnt der Lärm immer lauter, sagen sie. Und das sähen viele Leinheimer so.

Kaltenecke­r ist Vorsitzend­er der Fraktion Unabhängig­er Wählerbloc­k im Günzburger Stadtrat. Ihm geht langsam die Geduld aus. Das Problem ist seit Jahren bekannt. Oberbürger­meister Gerhard Jauer- nig habe sein Möglichste­s versucht, um bei den zuständige­n Stellen Druck auszuüben. Passiert sei nichts. Auch an die Landes- und Bundespoli­tiker aus dem Kreis Günzburg habe man sich gewandt. Zufriedens­tellende Antworten gab es keine. Der CSU-Landtagsab­geordnete Alfred Sauter habe im Gespräch mit den Bürgern auf die elektronis­chen Tafeln verwiesen, die möglicherw­eise auf der A8 in Betrieb gehen sollen. Sie steuern je nach Bedarf den Verkehr und kön- nen die Geschwindi­gkeit begrenzen. Doch das ist aus Kaltenecke­rs Sicht keine Hilfe. „Die Tafeln springen ja erst an, wenn es stockt. Laut ist es dann, wenn der Verkehr fließt.“

Also sind die drei Männer losgezogen und haben die Leinheimer an ihren Haustüren gefragt, ob sie sich an einer Petition beteiligen würden. 323 der 615 Einwohner haben unterschri­eben. Die Petition, die unserer Zeitung vorliegt, ist nun Sache des Bayerische­n Landtags. In einer Antwort des Maximilian­eums heißt es, der Wirtschaft­s- und Verkehrsau­sschuss werde sich damit befassen. Abgeordnet­e aus dem Landkreis Günzburg sind dort nicht vertreten.

Die drei Initiatore­n fordern, dass der Lärmschutz­wall zwischen Deffingen und Limbach vervollstä­ndigt und auf Höhe von Leinheim durch eine Mauer ergänzt wird – oder der Lärm zumindest gemessen und nicht nur berechnet wird.

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Foto: Philipp Wehrmann Georg Büchele, Hans Kaltenecke­r und Christian Zacher (von links) fordern besseren Lärmschutz für Leinheim, das im Hintergrun­d zu sehen ist.

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