Der Lärm ist für sie unerträglich geworden
Drei Leinheimer haben hunderte Unterschriften gegen den Autobahnlärm beim Bayerischen Landtag eingereicht
Leinheim Am Feierabend im Garten vespern? Für Georg Büchele ist das nicht mehr möglich. „Der Lärm ist immer schlimmer geworden“, sagt er. Steht er auf dem Balkon seines Hauses im Günzburger Stadtteil Leinheim, sieht er die Laster über die Autobahn rollen. Möchte er schlafen oder fernsehen, muss er das Fenster schließen.
Hans Kaltenecker und Christian Zacher wohnen nur einige Häuser weiter. Ihnen geht es genauso. Die Autobahn ist schon lange da, doch seit dem sechsspurigen Ausbau dröhnt der Lärm immer lauter, sagen sie. Und das sähen viele Leinheimer so.
Kaltenecker ist Vorsitzender der Fraktion Unabhängiger Wählerblock im Günzburger Stadtrat. Ihm geht langsam die Geduld aus. Das Problem ist seit Jahren bekannt. Oberbürgermeister Gerhard Jauer- nig habe sein Möglichstes versucht, um bei den zuständigen Stellen Druck auszuüben. Passiert sei nichts. Auch an die Landes- und Bundespolitiker aus dem Kreis Günzburg habe man sich gewandt. Zufriedenstellende Antworten gab es keine. Der CSU-Landtagsabgeordnete Alfred Sauter habe im Gespräch mit den Bürgern auf die elektronischen Tafeln verwiesen, die möglicherweise auf der A8 in Betrieb gehen sollen. Sie steuern je nach Bedarf den Verkehr und kön- nen die Geschwindigkeit begrenzen. Doch das ist aus Kalteneckers Sicht keine Hilfe. „Die Tafeln springen ja erst an, wenn es stockt. Laut ist es dann, wenn der Verkehr fließt.“
Also sind die drei Männer losgezogen und haben die Leinheimer an ihren Haustüren gefragt, ob sie sich an einer Petition beteiligen würden. 323 der 615 Einwohner haben unterschrieben. Die Petition, die unserer Zeitung vorliegt, ist nun Sache des Bayerischen Landtags. In einer Antwort des Maximilianeums heißt es, der Wirtschafts- und Verkehrsausschuss werde sich damit befassen. Abgeordnete aus dem Landkreis Günzburg sind dort nicht vertreten.
Die drei Initiatoren fordern, dass der Lärmschutzwall zwischen Deffingen und Limbach vervollständigt und auf Höhe von Leinheim durch eine Mauer ergänzt wird – oder der Lärm zumindest gemessen und nicht nur berechnet wird.