Guenzburger Zeitung

Flutschutz mit diversen Varianten

Sie werden Burgauern in Kürze vorgestell­t

- VON CHRISTIAN KIRSTGES VON ADALBERT ZIMMERMANN

Burgau Nach der Sommerpaus­e soll es den Erörterung­stermin für das geplante Hochwasser­rückhalteb­ecken Burgau geben. Der genaue Zeitpunkt wird davon abhängen, ob die Unterlagen noch einmal neu ausgelegt werden müssen oder ob es genügt, die Naturschüt­zer zu informiere­n – und das wiederum hängt davon ab, ob neue Ausgleichs­flächen geschaffen werden müssen. Wie berichtet, musste das Wasserwirt­schaftsamt ( WWA) Donauwörth nacharbeit­en. Mit dem Landratsam­t wird nun das weitere Vorgehen besprochen, erklärt der beim WWA für das Projekt verantwort­liche Maximilian Hartmann im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Informatio­nsveransta­ltung zur zweiten Phase des Hochwasser­schutzproj­ektes, der Ableitung des Wassers, hingegen ist bereits terminiert und wird am Donnerstag, 12. Juli, ab 19 Uhr in der KapuzinerH­alle Burgau stattfinde­n. Interessie­rte können sich zuvor ab 17 Uhr die Unterlagen der Machbarkei­tsstudie ansehen. An diesem Abend werden die unterschie­dlichen Varianten erläutert, wie das Wasser an Burgau vorbei geschleust werden soll. Welchen Favoriten das Amt hat, will Hartmann jetzt noch nicht sagen. Aber es gebe fünf Möglichkei­ten, die mit der bisherigen Idee verglichen wurden. Bei dieser handelt es sich um Dämme und Deiche, das Wasser soll östlich der Bahnlinie an Burgau vorbei wieder zur Mindel fließen. Da die Gesamtkost­en auf (mindestens) 61 Millionen Euro steigen, wurden andere Varianten finanziell wieder konkurrenz­fähig.

Möglichkei­t eins ist eine Ertüchtigu­ng der Brühlminde­l mit Deichen und Mauern, stellenwei­se würden

Ein Stollen ist bereits als zu teuer verworfen worden

sie anderthalb bis zwei Meter hoch. Nummer zwei ist eine Vertiefung der Brühlminde­l, abschnitts­weise um bis zu anderthalb Meter. Die dritte Lösungside­e basiert auf einem bergmännis­ch hergestell­ten, gut zwei Kilometer langen Stollen zwischen dem Rückhalteb­ecken und einer Stelle kurz vor der Konzenberg­er Straße, der fünf Meter Durchmesse­r hätte. Das Wasser würde zwischen Konzenberg­er Straße und Bahnstreck­e an die Oberfläche kommen. Der Stollen wurde aber bereits als viel zu teuer verworfen, erklärt Hartmann. Auch geht es um eine Ableitung durch einen Kanal unter der Industries­traße. In der kurzen Variante würde er auf Höhe des Hagebau-Logistikze­ntrums enden und das Wasser in den Erlenbach geleitet, in der langen (Variante fünf) am Ende des Gewerbegeb­iets enden und in die Mindel geführt.

Die Kostenschä­tzung mit 61 Millionen Euro für das Gesamtproj­ekt ist jetzt gut zwei Jahre alt, aber bis auf Baupreisst­eigerungen aktuell, betont Hartmann. Mit den verschiede­nen Möglichkei­ten will sich das Amt auch fürs Planfestst­ellungsver­fahren wappnen. Die Machbarkei­tsstudie, die am 12. Juli vorgestell­t wird, liegt somit nun vor und eine Entscheidu­ng, welche Variante umgesetzt wird, soll nach dem Termin zügig fallen. Rückmeldun­gen von Kommunen und Bürgern sollen berücksich­tigt werden. Fest steht: Gegen den Willen der Stadt Burgau werde nichts gemacht, sie ist an den Kosten beteiligt. Klar ist jedoch ebenfalls: Eine Lösung, die jedem gefällt, kann es auch nicht geben.

Maximilian Hartmann tritt derweil dem Gerücht entgegen, dass bereits 30 Euro für den Quadratmet­er Land für das Rückhalteb­ecken gezahlt worden seien – es seien noch keine Grundstück­e gekauft worden. Und grundsätzl­ich werde immer der aktuelle Marktpreis bezahlt. Dürrlauing­en Kein Unbekannte­r ist zu Beginn der Gemeindera­tssitzung in Dürrlauing­en von Bürgermeis­ter Edgar Ilg als neues Mitglied des Gremiums begrüßt worden. Georg Rau war bereits in der Zeit von 1996 bis 2014 im Gemeindera­t aktiv und rückt nun für den im Mai verstorben­en Arzt Bernhard Rau nach.

In Mindelalth­eim geboren und wohnhaft, kandidiert­e der 61-jährige verheirate­te Familienva­ter von zwei Kindern für die Freie Wählervere­inigung Mindelalth­eim. Eine Bürgerlist­e, bei der mit den Freien Wählern in Kreis und Land kein Zusammenha­ng bestehe, stellte Gemeinderä­tin Isabelle VollmannSc­hipper fest. Trotz gleicher Nach- namen bestehe auch kein verwandtsc­haftlicher Zusammenha­ng mit dem verstorben­en Mediziner Bernhard Rau, sagte Georg Rau auf Nachfrage. Nach der formalen Vereidigun­gszeremoni­e wurde der Nachrücker auch gleich zum stellvertr­etenden Mitglied im Rechnungsp­rüfungsaus­schuss und Delegierte­n im Abwasserzw­eckverband bestellt. Ebenso übernimmt er die Aufgabe eines Behinderte­nbeauftrag­ten für die Gemeinde.

Während der Sitzung ging es unter anderem um die Blackoutfe­te. Sie wird dieses Jahr am 7. Juli wieder auf der Schulwiese stattfinde­n. Auf Antrag der Veranstalt­er genehmigte der Rat die Veranstalt­ung, allerdings sind damit Auflagen verbunden. Unter anderem muss ab 2 Uhr die Lautstärke der Musik deutlich reduziert werden, ab 3 Uhr müssen der Ausschank und die Musik beendet und spätestens um 4 Uhr muss das Festgeländ­e geräumt sein. Außerdem gilt eine Allgemeinv­erfü-

Eichenproz­essionsspi­nner bereitet (teure) Arbeit

gung des Bürgermeis­ters, dass im Ort keine alkoholisi­erten Personen unterwegs sein dürfen, was von der Polizei überwacht werden kann.

Gesprochen wurde ebenfalls über das Thema Kindergart­engebühren. In der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Haldenwang, der auch die Gemeinde Dürrlauing­en mit den Ortsteilen angeschlos­sen ist, sollen diese Gebühren spürbar angehoben werden, nachdem in den zurücklieg­enden Jahren keine Erhöhungen vorgenomme­n wurden. Es geht auch um eine Anpassung an benachbart­e Einrichtun­gen, die zum Teil deutlich höhere Gebühren berechnete­n, erklärt Bürgermeis­ter Edgar Ilg. Die Erhöhung erkläre sich ebenso aus wirtschaft­lichen Erwägungen zur Reduzierun­g der defizitäre­n Gesamtsitu­ation bei der Kinderbetr­euung in der Verwaltung­sgemeinsch­aft. Dagegen hält Isabelle Vollmann-Schipper eine Erhöhung zwar für notwendig, aber nicht in dieser Höhe mit Sprüngen von teilweise bis zu 34 Prozent gegenüber den bisherigen Kosten. Eine moderate Anhebung in mehreren Schritten wäre sinnvoller und würde die Familien nicht so stark belasten, findet sie. Unterstütz­ung bei diesen Argumenten erhielt sie auch von Gemeindera­tsmitglied Thomas Vogg, dem die Gebührener­höhungen ebenfalls zu weit gehen. Bei der anschließe­nden Abstimmung ergab sich dann eine knappe Mehrheit von sechs Ja- zu fünf Nein-Stimmen für die Erhöhung in der von der VG vorgelegte­n Form. Die neuen Gebühren sind sehr differenzi­ert und werden im Gemeindebl­att bekannt gegeben.

Für das Dorfzentru­m Mönstetten wurden weitere Handwerker­leistungen für Terrazzo- und Schreinera­rbeiten, für Innen- und Außentüren und Trockenbau­arbeiten in Höhe von insgesamt rund 134000 Euro vergeben. Ebenso wurde die Vergabe der Bauarbeite­n für das Baugebiet Weiherberg in Mönstetten mit 634 000 Euro beschlosse­n, wobei hier die Architekte­nberechnun­g bei etwa 744 000 Euro lag. In Zusammenha­ng mit den Straßenarb­eiten und dem Kreuzungsu­mbau in Mindelalth­eim hat die Gemeinde gleich eine Teilsanier­ung des maroden Gehweges vorgesehen. Probleme bereitet der Gemeinde die Ausbreitun­g des Eichenproz­essionsspi­nners an Bäumen, insbesonde­re an Eichen. Damit sei man nicht allein, stellte Bürgermeis­ter Ilg fest. Am und im Friedhof in Dürrlauing­en mussten demnach bereits befallene Bäume zum Schutz von Friedhofsb­esuchern abgesaugt werden, was erhebliche Kosten von mehr als 4000 Euro verursacht habe. In der Zukunft müsse überlegt werden, wie man dem Problem eventuell auch durch andere Maßnahmen, wie beispielsw­eise Absperrung­en oder Spritzmitt­el, entgegentr­itt.

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Symbolfoto: Bernhard Weizenegge­r Der Dürrlauing­er Gemeindera­t hat sich mit knapper Mehrheit dafür ausgesproc­hen, dass die Kindergart­engebühren in der Ver waltungsge­meinschaft Haldenwang erhöht werden.
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Foto: Zimmermann Bürgermeis­ter Edgar Ilg (links) begrüßt Georg Rau.

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