Verdienstorden für Walter Roller
Ministerpräsident Markus Söder zeichnet im Antiquarium der Münchner Residenz 64 Persönlichkeiten aus – unter ihnen der langjährige Chefredakteur unserer Zeitung
München Als „Vorbild und Kraftquell für unser Land“hat Ministerpräsident Markus Söder jene 64 Persönlichkeiten gewürdigt, die am Mittwoch im Antiquarium der Münchner Residenz mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet wurden. Zu den Geehrten gehört neben bekannten Kulturschaffenden, Unternehmern und Politikern auch Walter Roller, der langjährige Chefredakteur der
und ihrer Heimat- zeitungen.
Was hält ein Land zusammen? Diese Frage, die der Intendant des
Ulrich Wilhelm, in seinem Festvortrag stellte, war eigentlich durch die Veranstaltung selbst bereits beantwortet. Es sind jene Menschen, die sich in ganz besonderer Weise für die Gesellschaft, die Wirtschaft, die Kultur oder das Soziale in einem Land einsetzen. Wilhelm, der die Geschichte des „Kulturlandes Bayern“von seinen Anfängen bis in die Gegenwart Revue passieren ließ und dabei mehrfach an die Heimatverbunden- heit und die Weltoffenheit der Bayern erinnerte, sagte: „Dieses Land ist durchdrungen von einem Wurzelgeflecht großartiger Initiativen.“Genau darum geht es auch bei den Geehrten, die in verantwortlichen Führungspositionen oder auch ganz im Kleinen vor Ort, in Vereinen oder in ihren Familien Herausragendes leisten.
Der schwäbische Journalist Walter Roller erhält den Orden für sein Lebenswerk. Er hat sich, wie es in der Laudatio der Staatskanzlei heißt, „mit seiner ausgewogenen, fairen und engagierten journalistischen Arbeit herausragende Verdienste um den Journalismus in Bayern erworben“. Mit Kompetenz, Sachlichkeit und kritischem Journalismus habe Roller „den regionalen Charakter seiner Zeitung wesentlich mitgeprägt und ganz erheblich zum hervorragenden Ruf der als wichtige deutsche Tageszeitung beigetragen“. Objektivität, Klarheit und Qualität der Berichterstattung seien immer seine Richtschnur gewesen. Er habe sich damit in fast fünf Jahrzehnten seiner Berufsausübung au- ßerordentliche Verdienste um die Meinungspluralität und die Demokratie erworben.
Zu den neuen Trägern des Verdienstordens gehören seit Mittwoch fünf weitere Persönlichkeiten aus unserer Region. Marlies Breher aus Memmingen wurde für ihr Engagement im Förderverein des Kinderhospizes Allgäu e. V. ausgezeichnet, Professorin Uta M. Feser für ihre erfolgreiche Arbeit als Präsidentin der Hochschule Neu-Ulm und die Unternehmerin Petra Löwenthal (Allgäu Skyline Park) aus Bad Wörishofen für ihr vielfältiges berufliches und ehrenamtliches Engagement. Der Präsident des Sparkassenverbandes Bayern und frühere Oberbürgermeister der Stadt Kempten, Ulrich Netzer, bekam den Orden unter anderem für seine ehrenamtliche Tätigkeit im Orgelbauverein und bei der Lebenshilfe in Kempten. Die CSU-Landwirtschaftspolitikerin Angelika Schorer (Jengen im Allgäu) wurde ausgezeichnet, weil sie sich neben ihrer Arbeit im Landtag auch in vielen Ehrenämtern engagiert – zum Bespiel als Bezirksvorsitzende des Bayerischen Roten Kreuzes in Schwaben und als Vorsitzende der Kulturlandstiftung.
Bayernweit bekannt sind zudem folgende neue Ordensträger: Der niederbayerische Kabarettist Ugur Bagislayici (besser bekannt unter seinem Künstlernamen Django Asül), der oberbayerische Regisseur Franz-Xaver Bogner, die aus Hessen stammende Sopranistin Anja Harteros sowie die fränkischen Kabarettisten Volker Heißmann und Martin Rassau („Waltraud und Mariechen“).
Der Bayerische Verdienstorden ist eine außergewöhnliche Auszeichnung. Er ist 1957 geschaffen worden und wird „als Zeichen ehrender und dankbarer Anerkennung für hervorragende Verdienste um den Freistaat Bayern und das bayerische Volk“verliehen. Eine Besonderheit des Bayerischen Verdienstordens ist, dass die Zahl der lebenden Ordensträger auf 2000 begrenzt ist.
Die Zahl der Ordensträger ist auf 2000 begrenzt