Ein wahrer Klassiker
„Faserland“ist immer noch aktuell
Partys, ungezügelter Alkohol- und Drogenkonsum und Entfremdung – darum geht es in „Faserland“. Das ist der Debütroman des Schweizer Autors Christian Kracht aus dem Jahre 1995. Und dieser Klassiker ist noch heute definitiv lesenswert.
Was der Protagonist aus einer Wohlstandsfamilie schildert, klingt wie der Albtraum aller Eltern: Ein Jugendlicher lebt ein Leben, das aus nichts anderem als Partys besteht. Dabei täuscht der humorvolle Schreibstil nicht über das hinweg, was der Protagonist wirklich ist: abgehetzt, entfremdet von seinem Umfeld, vor dem er wegzulaufen versucht, unzufrieden. Der junge Mann bezeichnet alles und jeden als Faschisten. Selbst den ihm sympathischen Taxifahrer, der mit ihm plaudert und ihm eine Zigarette anbietet, beschimpft der junge Mann in Gedanken.
„Faserland“zeigt auf nachdenklich stimmende Weise das tragikkomische Leben eines jungen Mannes, der versucht, seine innere Leere zu füllen. Sein Dasein macht nur den Anschein, als wäre es sorglos und amüsant – in Wirklichkeit aber ist in dem Leben des jungen Manns alles ganz anders, als es scheint.
Dieses Buch ist eine Empfehlung für alle, die Einblick in die Realität hinter den Kulissen eines scheinbar schillernden Lebens voller Exzess erhalten möchten und sich für Klassiker interessieren.
OInformationen
„Faserland“von Christian Kracht ist im Fischer Taschen buchverlag erschienen und kostet 9,99 Euro.