Eine Niederlage, die angenehm überrascht
Ichenhausen verliert den Test gegen die Spatzen „nur“0:4. Zweimal kommt das Team dem Ehrentreffer nah
Ichenhausen Es kommt nicht oft vor, dass ein Spitzenfunktionär nach einem 0:4 seiner Fußballmannschaft sagt, der Abend sei „optimal gelaufen“. Noch seltener ist es, dass er Recht hat damit. Denn der heimische Fußball-Landesligist SC Ichenhausen zog sich gestern gegen den ambitionierten Regionalliga-Verein SSV Ulm 1846 wirklich schneidig aus der Affäre. Die Abwehr stand kompakt, Laufbereitschaft war jederzeit gegeben und mit etwas Glück hätten die Königsblauen sogar ein, zwei Tore machen können. Und so konnte sich SCI-Sportleiter Rudi Schiller sogar noch einen Seitenhieb auf das herbe Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der WM leisten, indem er bemerkte: „Das Tempo war auf jeden Fall höher als beim Spiel gegen Südkorea.“
Die Ichenhauser begannen mit fünf Neuzugängen. Doch sie wirkten für den derzeitigen Stand der Vorbereitung erstaunlich gefestigt und im Zusammenspiel passte einiges. Erwartungsgemäß konnten sie den Spatzen nicht ganz Paroli bieten, doch die Gäste hätten sich nicht beschweren dürfen, wenn dem SCI das erste Tor gelungen wäre. Gegen die fahrlässig mit allen Mann aufgerückten Ulmer fuhr Janick Reitz einen Konter. Seinen Flachschuss parierte Torwart Christian Ortag mühevoll, der Abpraller landete bei Marco Boyer und der setzte den Ball an den Innenpfosten (21.).
Ulm jedoch bestimmte das Tempo und erspielte sich gute Gelegenheiten. Die erste machte SCI-Torwart Liridon Rrecaj zunichte, indem er einen Kopfball von David Braig reaktionsschnell entschärfte (14.). Nach einer halben Stunde fiel dann doch das 0:1. Morina tanzte mit dem Ball am Fuß in den Strafraum, Abwehrrecke Waldemar Schaab grätschte ihm in die Beine, Schiedsrichter Steffen Grimmeißen pfiff und David Braig verwandelte den Elfmeter sicher (31.).
Nach dem Seitenwechsel spielte Ulm mit einer komplett neuen Elf. Die Spatzen waren sofort wieder am Drücker und erzielten einen schönen Treffer: Nach einer Flanke von links stieg Thomas Rathgeber unwiderstehlich in die Höhe und nickte den Ball aus der Mitte des Strafraums ins linke Toreck (55.). Kurz danach bugsierte Schaab die Kugel ins eigene Tor (61.) und verpasste auf der anderen Seite des Spielfeldes die Großchance zum 1:3, als er den Ball nach einem Freistoß von Reitz um Zentimeter am Tor vorbei köpfte (67.). Den Schlusspunkt setzte Steffen Kienle, der allein auf Rrecaj zulief und cool abschloss (74.).
SC Ichenhausen Rrecaj – Schlittmeier, Schaab, Ocker, Maurer (46. Aktürk) – Boy er (62. Heckelmüller), Lohr, Beckmann, Reitz – Strohhofer (75. Pillmeier), Kuster mann (62. Nickel)