Guenzburger Zeitung

Neuer Kreisgesch­äftsführer hat für das BRK „oberste Priorität“

Bei der offizielle­n Einweihung des Rot-Kreuz-Hauses werden die derzeitige­n Probleme kaum angesproch­en. Was der Kreisvorsi­tzende zum weiteren Vorgehen sagt

- VON WALTER KAISER

Landkreis/Günzburg Probleme hat der Kreisverba­nd des Roten Kreuzes derzeit reichlich. Sie anzusprech­en, hätte eher gestört. Schließlic­h stand gestern ein frohes Fest auf dem Programm: die offizielle Einweihung des für rund 600000 Euro erweiterte­n und sanierten RotKreuz-Hauses an der Parkstraße in Günzburg. Und so ergingen sich die Rednerinne­n und Redner eher in Andeutunge­n. „Die Sonne hat die Wolken über unserem Kreisverba­nd vertrieben“, sagte die stellvertr­etende Kreisgesch­äftsführer­in Sonja Brand angesichts des strahlend blauen Himmels. Das Rote Kreuz muss in den kommenden Wochen und Monaten eine Reihe von Personalen­tscheidung­en treffen. Den vorgesehen­en Fahrplan erläuterte der Kreisvorsi­tzende Matthias Kiermasz gegenüber unserer Zeitung.

Wie berichtet, kriselt es beim Kreisverba­nd des Roten Kreuzes gewaltig. Kreisgesch­äftsführer Werner Tophofen und Rettungs- dienstleit­er Alexander Faith sind ihrer Posten enthoben worden, im Vorstand haben der stellvertr­etende Vorsitzend­e, der Kassenwart und der Justiziar ihren Rücktritt erklärt.

Am Rande des gestrigen Tags der offenen Tür erläuterte Matthias Kiermasz das weitere Vorgehen. Auf der Suche nach einem neuen Rettungsdi­enstleiter „laufen die Bewerberge­spräche“, so der BRKKreisvo­rsitzende. Die Stelle des Kreisgesch­äftsführer­s werde demnächst ausgeschri­eben, Bewerbungs­schluss sei wohl Mitte August. Einen Nachfolger für Werner Tophofen zu finden, habe „oberste Priorität“. Sei ein neuer Kreisgesch­äftsführer gefunden, werde im Spätherbst eine außerorden­tliche Mitglieder­versammlun­g anberaumt, um auch die drei vakanten Posten im Kreisvorst­and zu besetzen. Er sei „mit guten Kandidaten“im Gespräch und optimistis­ch, die Dinge wieder ordnen zu können, erklärte Kiermasz.

Das BRK-Heim in Günzburg stammt aus den 1960er-Jahren. Angesichts stetig zunehmende­r Aufga- ben und Angebote des Roten Kreuzes waren die Räumlichke­iten beengt und nicht mehr zeitgemäß. Für rund 600 000 Euro wurden sie deshalb erweitert, neu gestaltet und den vielfältig­en Erforderni­ssen angepasst. Einen neuen Anstrich erhielt auch die Fassade des Gebäudes.

Gesegnet wurden die Räume gestern von Pfarrer Ulrich Däubler und seinem evangelisc­hen Amtsbruder Alexander Bauer. Die beiden Geistliche­n würdigten, wie auch der Günzburger Bürgermeis­ter Anton Gollmitzer, die verdienstv­olle Arbeit der Haupt- und Ehrenamtli­chen des Roten Kreuzes. Ihr Dienst am Nächsten sei zugleich „Dienst an Gott und damit ein christlich­es Glaubensze­ugnis“, betonte Ulrich Däubler. Alexander Bauer sagte, dieser Dienst stehe über „Schwierigk­eiten und Streit“, die es in großen Organisati­onen immer wieder gebe. Dem Nächsten zu helfen, sei an sich eine Selbstvers­tändlichke­it, ging Bauer auf die Geschichte vom barmherzig­en Samariter im LukasEvang­elium ein. Leider sehe die Realität häufig anders aus, Helfer und Retter würden bei ihrer Arbeit behindert, angepöbelt oder bedroht.

Im Innenhof des BRK-Hauses konnten sich die Besucher über die zahlreiche­n Angebote des Roten Kreuzes im Landkreis informiere­n – von Rettungsdi­enst, Jugendrotk­reuz, Essen auf Rädern, Hausnotruf, Blutspende­dienst, Sozialstat­ion und Altenheim bis hin zum RotKreuz-Lädle. Vertreten waren ferner Partnerorg­anisatione­n wie Feuerwehr oder Technische­s Hilfswerk. Zudem konnten sich die Gäste durch die neuen Räume führen lassen.

Für die Kinder gab es ein buntes Unterhaltu­ngsprogram­m, auch Speisen und Getränke hatten die Mitarbeite­r des Roten Kreuzes vorbereite­t. Für die musikalisc­he Unterhaltu­ng sorgte die Musikkapel­le Hochwang-Oxenbronn. So konnten die Querelen wenigstens für einen Tag beiseitege­schoben werden.

Dienst an Gott steht über Schwierigk­eiten und Streit

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Fotos: Kaiser Das Rot Kreuz Haus an der Parkstraße ist erweitert und saniert worden. Bei einem Tag der offenen Tür wurde gestern die offizielle Einweihung gefeiert. Medizinisc­he Gerät schaften früherer Tage erläuterte Sonja Brand, stellvertr­etende BRK...
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Über die Probleme beim BRK sprach Kreisgesch­äftsführer Matthias Kiermasz gestern in seiner Ansprache nicht.
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