So ist Offingens finanzielle Lage
Der Kämmerer stellte dem Gemeinderat die aktuellen Zahlen vor. In der Sitzung ging es auch darum, wie oft in der Gemeinde geblitzt wird
Offingen Bei der Offinger Gemeinderatssitzung am Montag hat Christoph Zeh, Kämmerer der Gemeinde und der VG, zur Jahresmitte eine Bilanz der Gemeindefinanzen präsentiert. Der Verwaltungshaushalt laufe zufriedenstellend, sagte er. Es seien Einnahmen von etwa 6,4 Millionen Euro eingeplant, wovon noch knapp 2,8 ausstünden. Das liege daran, dass einige Geldquellen wie die Gewerbesteuer für das ganze Jahr einkalkuliert seien, aber zeitlich verteilt einträfen.
„Eher verhalten“laufe es beim Vermögenshaushalt, sagte der Kämmerer. Geplant seien Investitionen von knapp 2,6 Millionen Euro. Bisher seien aber erst 855 000 geflossen. Im Vermögenshaushalt habe man mehr ausgegeben als eingenommen. Das liege an Ausgaben, die noch aus dem Vorjahr ausstanden. Weil der Stand der Gemeinschaftskasse der VG gesunken sei, wird das auch für die Gemeinden Gundremmingen und Rettenbach Folgen haben: Sie müssen kleinere Reste mit ins kommende Jahr nehmen.
Der Kämmerer wies auf die aus- stehenden Zuschüsse vom Freistaat hin. Eigentlich sollte die Gemeinde noch 1,15 Millionen Euro für die Ortsumfahrung und die Kita bekommen. Zeh und Bürgermeister Thomas Wörz (SPD) sagten, dass sie immer wieder darauf drängten. Auch Dritte Bürgermeisterin Maria Luise Eberle (CSU) sagte, sie sei an die „hohe Politik“herangetreten, auch an ihren Parteikollegen und Staatssekretär Hans Reichhart.
Auch die Jahresrechnung des vergangenen Jahres stand auf der Tagesordnung. Diese sei sehr erfreulich, sagte Wörz. Eigentlich war geplant, dass die Gemeinde eine halbe Million Euro aus den Rücklagen entnimmt. 200 000 Euro sollten in laufende Ausgaben fließen. Weil die Gewerbesteuern deutlich höher ausfielen und ein Bausparvertrag von fast 300 000 Euro aufgelöst wurde, war das nicht notwendig. Ende Dezember lagen die Schulden der Gemeinde bei 2,2 und die Rücklagen bei 3,4 Millionen Euro.
Außerdem präsentierte ein Ingenieur Pläne für den Griesleweg. Bisher ist dort nur bis zur Grenze des Feuerwehrgerätehauses eine Straße gebaut. Viele Lkw nutzen sie, um zum BWF-Gelände zu fahren. Die Firma wünsche sich deshalb, die Kurve zu entschärfen. Das sei aber unverhältnismäßig aufwendig und teuer, sagte der Ingenieur. Die Wasserleitung soll vergrößert werden. Außerdem wird das Regenwasser künftig in die Mindel geleitet. Weil die BWF noch bis Mitte kommenden Jahres im Bereich des Weges auf ihrem Gelände baut, wird der Straßenbau erst dann beginnen. „Dafür können wir auf vernünftigere Preise hoffen“, sagte der Bürgermeister.
Außerdem brachte Wörz die Antworten auf die Anfrage an die kommunale Verkehrsüberwachung mit. Einige Ratsmitglieder wollten wissen, wo und wie oft in der Gemeinde die Geschwindigkeit kontrolliert wird. Insgesamt gebe es 16 Messstellen, sagte Wörz. Von April 2017 bis April 2018 wurde 16 Mal gemessen. Dabei wurden 38 Verstöße festgestellt. Das entspricht nur gut einem Verstoß pro Stunde Messung. An einer Stelle an der Bahnhofstraße waren nur drei der 16 Messungen, aber fast die Hälfte der Verstöße. Die Messungen sind ein Minusgeschäft für die Gemeinde. 2016 machte sie dadurch ein Defizit von 7300 Euro, 2017 nach der Reduzierung der Messungen 3900 Euro. Der Gemeinderat beschloss, keine zusätzlichen Messungen zu buchen.
Die Kastanie am Klaiberhaus der Bürgerlichen Schützengesellschaft 1904 Offingen ist von einem Pilz befallen, berichtete Wörz. Wegen der Verkehrssicherheit muss der Baum entfernt werden. Er soll durch einen Birnbaum ersetzt werden.
Bürgermeister Wörz möchte „überdachte Brotzeitinseln“für Radfahrer errichten. Möglicherweise könnten sie in der Nähe der Donau oder in der Nähe der Kleingartenanlage gebaut werden, dort müsste die Gemeinde aber Grund kaufen. Die Räte stimmten dem Plan zu. Wörz rechnet mit Kosten von 19000 abzüglich 6000 Euro Förderung.
Außerdem informierte Wörz den Gemeinderat darüber, dass er auf der Baustelle an der Mittelschule Offingen als Bürgermeister einen Auftrag freigegeben hat, der etwa 6000 Euro kostete. Ein Schutzgewebe sei abgebröckelt. Die Maßnahme sei nicht bis zur nächsten Sitzung aufschiebbar gewesen.