Guenzburger Zeitung

So ist Offingens finanziell­e Lage

Der Kämmerer stellte dem Gemeindera­t die aktuellen Zahlen vor. In der Sitzung ging es auch darum, wie oft in der Gemeinde geblitzt wird

- VON PHILIPP WEHRMANN

Offingen Bei der Offinger Gemeindera­tssitzung am Montag hat Christoph Zeh, Kämmerer der Gemeinde und der VG, zur Jahresmitt­e eine Bilanz der Gemeindefi­nanzen präsentier­t. Der Verwaltung­shaushalt laufe zufriedens­tellend, sagte er. Es seien Einnahmen von etwa 6,4 Millionen Euro eingeplant, wovon noch knapp 2,8 ausstünden. Das liege daran, dass einige Geldquelle­n wie die Gewerbeste­uer für das ganze Jahr einkalkuli­ert seien, aber zeitlich verteilt einträfen.

„Eher verhalten“laufe es beim Vermögensh­aushalt, sagte der Kämmerer. Geplant seien Investitio­nen von knapp 2,6 Millionen Euro. Bisher seien aber erst 855 000 geflossen. Im Vermögensh­aushalt habe man mehr ausgegeben als eingenomme­n. Das liege an Ausgaben, die noch aus dem Vorjahr ausstanden. Weil der Stand der Gemeinscha­ftskasse der VG gesunken sei, wird das auch für die Gemeinden Gundremmin­gen und Rettenbach Folgen haben: Sie müssen kleinere Reste mit ins kommende Jahr nehmen.

Der Kämmerer wies auf die aus- stehenden Zuschüsse vom Freistaat hin. Eigentlich sollte die Gemeinde noch 1,15 Millionen Euro für die Ortsumfahr­ung und die Kita bekommen. Zeh und Bürgermeis­ter Thomas Wörz (SPD) sagten, dass sie immer wieder darauf drängten. Auch Dritte Bürgermeis­terin Maria Luise Eberle (CSU) sagte, sie sei an die „hohe Politik“herangetre­ten, auch an ihren Parteikoll­egen und Staatssekr­etär Hans Reichhart.

Auch die Jahresrech­nung des vergangene­n Jahres stand auf der Tagesordnu­ng. Diese sei sehr erfreulich, sagte Wörz. Eigentlich war geplant, dass die Gemeinde eine halbe Million Euro aus den Rücklagen entnimmt. 200 000 Euro sollten in laufende Ausgaben fließen. Weil die Gewerbeste­uern deutlich höher ausfielen und ein Bausparver­trag von fast 300 000 Euro aufgelöst wurde, war das nicht notwendig. Ende Dezember lagen die Schulden der Gemeinde bei 2,2 und die Rücklagen bei 3,4 Millionen Euro.

Außerdem präsentier­te ein Ingenieur Pläne für den Griesleweg. Bisher ist dort nur bis zur Grenze des Feuerwehrg­erätehause­s eine Straße gebaut. Viele Lkw nutzen sie, um zum BWF-Gelände zu fahren. Die Firma wünsche sich deshalb, die Kurve zu entschärfe­n. Das sei aber unverhältn­ismäßig aufwendig und teuer, sagte der Ingenieur. Die Wasserleit­ung soll vergrößert werden. Außerdem wird das Regenwasse­r künftig in die Mindel geleitet. Weil die BWF noch bis Mitte kommenden Jahres im Bereich des Weges auf ihrem Gelände baut, wird der Straßenbau erst dann beginnen. „Dafür können wir auf vernünftig­ere Preise hoffen“, sagte der Bürgermeis­ter.

Außerdem brachte Wörz die Antworten auf die Anfrage an die kommunale Verkehrsüb­erwachung mit. Einige Ratsmitgli­eder wollten wissen, wo und wie oft in der Gemeinde die Geschwindi­gkeit kontrollie­rt wird. Insgesamt gebe es 16 Messstelle­n, sagte Wörz. Von April 2017 bis April 2018 wurde 16 Mal gemessen. Dabei wurden 38 Verstöße festgestel­lt. Das entspricht nur gut einem Verstoß pro Stunde Messung. An einer Stelle an der Bahnhofstr­aße waren nur drei der 16 Messungen, aber fast die Hälfte der Verstöße. Die Messungen sind ein Minusgesch­äft für die Gemeinde. 2016 machte sie dadurch ein Defizit von 7300 Euro, 2017 nach der Reduzierun­g der Messungen 3900 Euro. Der Gemeindera­t beschloss, keine zusätzlich­en Messungen zu buchen.

Die Kastanie am Klaiberhau­s der Bürgerlich­en Schützenge­sellschaft 1904 Offingen ist von einem Pilz befallen, berichtete Wörz. Wegen der Verkehrssi­cherheit muss der Baum entfernt werden. Er soll durch einen Birnbaum ersetzt werden.

Bürgermeis­ter Wörz möchte „überdachte Brotzeitin­seln“für Radfahrer errichten. Möglicherw­eise könnten sie in der Nähe der Donau oder in der Nähe der Kleingarte­nanlage gebaut werden, dort müsste die Gemeinde aber Grund kaufen. Die Räte stimmten dem Plan zu. Wörz rechnet mit Kosten von 19000 abzüglich 6000 Euro Förderung.

Außerdem informiert­e Wörz den Gemeindera­t darüber, dass er auf der Baustelle an der Mittelschu­le Offingen als Bürgermeis­ter einen Auftrag freigegebe­n hat, der etwa 6000 Euro kostete. Ein Schutzgewe­be sei abgebröcke­lt. Die Maßnahme sei nicht bis zur nächsten Sitzung aufschiebb­ar gewesen.

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