Robben und Ribéry stürmen voran
Altstars gehen in ihr vermutlich letztes Bayern-Jahr. Kovac hat klare Erwartungen
München Franck Ribéry fluchte und scherzte über Tore im Training, die Kommandos von Arjen Robben hallten laut über den Platz. Die Bayern-Leitfiguren waren beim ersten Mannschaftstraining unter NeuCoach Niko Kovac mit vollem Engagement dabei. In ihrer vermutlich letzten Saison in München wollen die beiden Stars vorangehen, bezeichnenderweise liefen sie schon beim Aufwärmen der Rumpftruppe an der Spitze.
„Das sind Führungsfiguren, die die Jungen mitnehmen müssen. Die Jungen müssen aufschauen auf diese Vollprofis“, sagte Kovac. In Abwesenheit der Münchner WM-Teilnehmer stehen die langjährigen Fan-Helden mehr denn je Fokus. Ribéry (35 Jahre) und Robben (34) wollen ihre Plätze gegen die junge Flügel-Garde Kingsley Coman und Serge Gnabry (beide 22) behaupten, ihr Publikum ein weiteres Jahr verzücken. Testspiele gegen klangvolle Gegner wie Paris Saint-Germain, Manchester City, Juventus Turin und Manchester United bieten schon mal die beste Möglichkeit zur Eigenwerbung.
Als „Rib & Rob“oder „Robbery“haben sie eine Ära beim Rekordmeister geprägt. „Das sind zwei Weltklassespieler, die Tolles geleistet haben in ihrer Karriere, gerade für den FC Bayern München. Sie bringen ein hohes Maß an Qualität mit und haben eine tolle Persönlichkeit“, rühmte Kovac die beiden großen Spieler mit dem großen Ego. Die Startelf gehört zum Selbstverständnis der langjährigen Leistungsträger, ansonsten ist der Frust groß, Ärger programmiert. „Das sind impulsive Menschen“, sagte Kovac. Er habe dafür Verständnis, denn neben der deutschen Mentalität habe er das Kroatische in sich. „Ich weiß, wie die beiden denken und fühlen.“
Seit 2007 wirbelt Ribéry auf dem linken Flügel für die Münchner. 30 Millionen Euro bezahlten sie damals an Olympique Marseille. Den ehemaligen Real- und Chelsea-Spieler Robben ließen sich die Bayern rund 24 Millionen Euro kosten. Tricks, Tore und Titel sind seitdem garantiert. Höhepunkt der beiden Offensivspieler, die nach einem Kabinenkrach 2012 immer mehr zusammenfanden, war der Champions-League-Triumph 2013.
„Es freut mich, dass ich mit solchen Kapazitäten arbeiten kann“, sagte Kovac, der den Generationenwechsel auf dem Flügel moderieren muss. „Ich werde mit Sicherheit mit den beiden sprechen. Aber nicht in erster Linie dahingehend, dass ich sage: ,Ihr dürft nicht sauer sein, wenn ihr nicht dabei seid.‘ Es geht darum, wie wichtig sie sind.“