Beste Aussichten für Weltcup Paddler
Augsburger hoffen auf Heimvorteil und freuen sich über Regen
Augsburg Kurz vor dem Start des Kanuslalom-Weltcups in Augsburg ist der Wunsch nach Regen endlich in Erfüllung gegangen. In Füssen, dort wo der Lech, der den traditionsreichen Eiskanal speist, aufgestaut wird, gab es endlich die heiß ersehnten Niederschläge. Das hat die Situation an der Wettkampfstrecke in Augsburg entschärft, sodass der Renn-Zeitplan für die 258 Starter aus 38 Nationen nicht aufgrund von Wassermangel gefährdet ist.
Die Sorgenfalten auf den Gesichtern der Weltcup-Organisatoren von Kanu Schwaben Augsburg, die mit den Nachbarn vom Augsburger Kajak Verein die Großveranstaltung ausrichten, sind damit verschwunden und alle können sich nun den sportlichen Herausforderungen widmen. Zumal die Gastgeber einige heiße Eisen im Feuer haben.
Zu diesen gehören die GesamtWeltcupsieger von 2017, Sideris Tasiadis im Canadier Einer C1 (Kanu Schwaben) und die in Augsburg beheimatete Ricarda Funk (Bad Kreuznach) im Kajak Einer K1. Tasiadis gewann bereits den ersten Weltcup der Saison 2018 in der Slowakei und ist heiß darauf, nun auch vor heimischen Publikum zu überzeugen. „Die Slowaken haben aber schon die Kampfansage gemacht, dass sie mich zu Hause schlagen wollen. Aber ich greife hier natürlich voll an, denn im Gesamt-Weltcup will ich auf alle Fälle unter den ersten Drei mitmischen“, kontert Tasiadis. Auch Ricarda Funk will nach doppeltem EM-Gold nachlegen.
Erstmals im Leistungsklassenteam des Deutschen Kanu-Verbands (DKV) steht die 18-jährige EMBronzemedaillengewinnerin Elena Apel, die im C1-Einzel und an der Seite von Tasiadis in der recht jungen Disziplin C2 Mixed an den Start gehen wird. Auf diese Tandemfahrt freut sie sich besonders. „Ich sitze vorne im Boot und merke richtig, was für eine Schubkraft von hinten kommt, wenn Sideris einen Paddelschlag macht“, berichtet Apel. In den wenigen Trainingseinheiten haben beide versucht, ihre PaddelFrequenzen so gut wie möglich aufeinander abzustimmen. „Ich kann natürlich nicht so fahren wie im Einzel, sonst würde sich das Boot nur drehen oder vorne hochgehen“, sagt Tasiadis lachend, „aber wir haben Lust darauf und wir schauen einfach, was geht.“Hannes Aigner vom AKV konzentriert sich dagegen ausschließlich auf das Weltcup-Rennen und hofft, dass nach bisher zwei durchwachsenen Stationen auf seiner Heimstrecke endlich der Knoten platzt. „Der Höhepunkt für mich ist zwar die WM im September in Rio, aber auch in Augsburg will ich natürlich eine gute Performance abliefern“, sagt Aigner.
Bundestrainer Michael Trummer hofft auf möglichst viele Podestplätze seiner zwölf DKV-Fahrer und traut gerade den Augsburgern viel zu: „Das sind alles Lokalmatadore, die die Strecke in- und auswendig kennen.“Entscheidend könnte das sein, weil kürzlich erst Sanierungsarbeiten abgeschlossen wurden und der Eiskanal im oberen Teil eine Spur anders gefahren werden muss.