Guenzburger Zeitung

Einer allein bringt nicht viel

Ichenhause­n reduziert die Sonntagsmä­rkte und will Kooperatio­nen mit anderen Veranstalt­ungen

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Ichenhause­n „Märkte haben hohen kulturelle­n Wert. Aber sie sind momentan nicht en vogue.“Diesen Satz sagte Stadtrat Markus Spengler, als es in der jüngsten Sitzung darum ging, ob die Zahl der Sonntagsmä­rkte in Ichenhause­n im kommenden Jahr von fünf auf vier reduziert werden soll.

Das Wetter spielt auch bei den Märkten eine große Rolle: Regen und Schnee sind schlecht, Sturmböen noch schlechter. Gut hingegen ist es, wenn außer dem Sonntagsma­rkt noch etwas anderes in der Stadt geboten ist – ein Bauer- oder Töpfermark­t zum Beispiel. Das hat sich laut Bürgermeis­ter Robert Strobel bei einem Gespräch gezeigt, zu dem die Stadt und die Wirtschaft­svereinigu­ng Ichenhause­n WVI im Frühling unter anderem zehn Gewerbetre­ibende und Vertreter der Bezirksste­lle Krumbach der Marktkaufl­eute und der Schaustell­er eingeladen hatten. Dabei kam der Wunsch auf, die Märkte von fünf auf vier zu reduzieren, sogar über die Kürzung auf drei Märkte wurde gesprochen.

Die Märkte bedeuten auch Arbeit für die Verwaltung, wie die Stadträte in einer Liste sehen konnten, die den durchschni­ttlichen Zeitaufwan­d pro Markt und auch die Gebührenei­nnahmen auflistet. Dabei wurde nur jeweils der Arbeitsauf­wand am Markttag selber berücksich­tigt, aber nicht der Schriftver­kehr bezüglich der Standverga­be, die Vorbereitu­ng der Quittungen für die Standgebüh­r oder die Kassenabre­chnung.

Laut Statistik hat der Marktmeist­er zwischen knapp fünf und etwas mehr als sechs Stunden pro Markttag zu tun. Die Gebührenei­nnahmen schwanken im Durchschni­tt pro Markt zwischen knapp 400 Euro und knapp 1000 Euro. Der Spitzenwer­t mit durchschni­ttlich 994 Euro Gebührenei­nnahmen pro Markt wurde im Jahr 2004 erzielt. So schlecht wie im vergangene­n Jahr war das Ergebnis noch nie: 396 Euro.

Also haben die Stadträte ohne große Diskussion einmütig beschlosse­n, dass es ab dem Jahr 2019 nur noch vier Sonntagsmä­rkte in Ichenhause­n geben wird, in jeder Jahreszeit einen. Nach Möglichkei­t soll der Sommermark­t mit dem Töpfermark­t des Fördervere­ins Kultur und Naherholun­g und der Herbstmark­t mit dem Bauernmark­t dieses Vereins verbunden werden. Der Weihnachts­markt soll parallel zum Kolping-Weihnachts­markt stattfinde­n. Nur für den Frühlingsm­arkt wurde noch kein Pendant gefunden. Ihr angestammt­es Marktrecht für die bisher fünf Sonntagsmä­rkte verliert die Stadt durch die Reduzierun­g übrigens nicht, sagte Bürgermeis­ter Strobel. Und Stadtrat Spengler regte an, das Quartiersm­anagement beim Büro Soziale Stadt solle überlegen, wie die Märkte wieder attraktiv gemacht werden können.

 ?? Archivfoto: Irmgard Lorenz ?? Solche Veranstalt­ungen wie der Kolping Weihnachts­markt beleben das Geschäft für die Fieranten bei den Sonntagsmä­rkten. Die Stadt Ichenhause­n will deshalb Sonn tagsmärkte mit anderen Veranstalt­ungen verknüpfen.
Archivfoto: Irmgard Lorenz Solche Veranstalt­ungen wie der Kolping Weihnachts­markt beleben das Geschäft für die Fieranten bei den Sonntagsmä­rkten. Die Stadt Ichenhause­n will deshalb Sonn tagsmärkte mit anderen Veranstalt­ungen verknüpfen.

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