Gutes tun und dabei Spaß haben
Seit 40 Jahren gibt es die Frauenrunde Leipheim unter der Leitung von Sophia Ortlieb
Leipheim Anderen helfen und Gutes tun – dieses Ziel hat sich die Frauenrunde Leipheim bereits vor vier Jahrzehnten gesteckt. Vor 40 Jahren wurde die Frauenrunde der katholischen Kirche in Leipheim gegründet – geleitet wird sie seitdem von Sophia Ortlieb.
Es begann vor 40 Jahren: Im Pfarrheim fand das erste konspirative Treffen des Club of Leipheim statt. Was stand auf der Agenda? Gutes tun – unbürokratisch und effektiv – und dabei Spaß haben. So berichtet es die Frauenrunde. Von Anfang an sei die Gruppe ökumenisch ausgerichtet gewesen und bedacht wurden alle, die in irgendeiner Weise Hilfe benötigten.
Mit viel Humor und Pragmatismus begleitete der ehemalige Pfarrer Raimund Schrott die Arbeit der Frauenrunde. Früh akquirierte er seine Kontakte nach Polen und die Frauenrunde konnte über viele Jahre die Kinderherzen eines Waisenhauses glücklich machen. Das alles geschah in einer Zeit, als es noch den Eisernen Vorhang gab und als der Lastwagentransport über die Grenze und gen Osten einem Abenteuer gleichkam. Als man nicht wissen konnte, ob die sehnsüchtig erwarteten Päckchen auch tatsächlich bei den bedürftigen Empfängern ankommen würden.
Doch die Arbeit der Frauenrunde umfasste noch viel mehr: Es wurden gemeinschaftlich Ideen entwickelt, gebastelt und gearbeitet. Der Erlös aus dem Verkauf sowie aus Tombolas sei verschiedensten Projekten zugutegekommen, zum Beispiel für den Bau der neuen Orgel, einen Satz neuer Gesangbücher, für die Glocke auf dem Friedhof, für Brautstühle und etliche gemeinnützige Einrichtungen, so auch für die
dem Leserhilfswerk unserer Zeitung. In den ersten 20 Jahren wurden dabei über 33000 Deutsche Mark Spendengelder gesammelt. Nach zehn Jahren erhielt die Leiterin Sophia Ortlieb die bayerische Ehrennadel für besondere Verdienste. Eine Auszeichnung, die sie mit den Worten quittierte: „Anderen zu helfen ist doch selbstverständlich. Ich habe das immer gern getan.“Nach 20 überaus aktiven und ertragreichen Jahren erfolgte eine Zäsur durch die schwere Krankheit der Leiterin. Aber die Gruppe ließ sich nicht unterkriegen. Es folgten weitere 20 Jahre, die etwas ruhiger und etwas mehr nach innen gewandt waren. Zahlreiche Ausflüge wurden in diesen Jahren unternommen, immer mit Rücksicht auf das schwächste Glied der Gruppe.
Begangen wurden auch die zentralen Feste im Jahresrhythmus. Wie auch der 8. März, der Welttag der Frauen, eine feste Konstante im Kalender war. Es gab kein Jahr, in dem die Frauenrunde nicht deutlich auf die schwierige Situation vieler Frauen in anderen Ländern verwies. Der 40. Geburtstag wurde zunächst mit einem Dankgottesdienst und anschließend im Leipheimer Zehntstadel gefeiert. Eine Feier, die ohne die langjährige Leiterin, die kurzfristig verhindert war, stattfinden musste.
Umso mehr freut sich nun der aktive Kern von 18 Teilnehmerinnen (zwischendurch waren es auch 30) auf das nächste Treffen: Wie immer am zweiten Mittwoch im Monat (diesmal der 11. Juli) vor dem Brunnen auf dem Leipheimer Marktplatz. Von dort zieht die Runde weiter, bis sie in einer der umliegenden Wirtschaften Station machen wird. Neue Mitglieder sind nach Angaben der Frauenrunde jederzeit willkommen.