Verhaltener Jubel
Frankreichs Antoine Griezmann ist beim 2:0-Sieg gegen Uruguay der entscheidende Mann auf dem Platz. Seine Freude darüber fällt aber eher gedämpft aus
Nischni Nowgorod Erst weit nach dem Abpfiff fiel die ganze Last von Antoine Griezmann ab. Ausgerechnet gegen seine zweite Liebe Uruguay wurde der Stürmer von Atlético Madrid mit einem Tor und einem Assist zum Matchwinner. „Ich habe deshalb nicht gejubelt, weil ich früher von einem Trainer in Uruguay unterstützt wurde. Ich habe großen Respekt vor Uruguay. Für mich war es normal, nicht zu jubeln“, sagte Griezmann nach dem 2:0, das die souveränen Franzosen einen weiteren Schritt näher an den möglichen zweiten WM-Titel nach 1998 brachte.
„Wir haben ein Team, das jedem Gegner weh tun kann. Wenn wir uns auf unser Spiel konzentrieren, haben wir großartige Chancen auf den Sieg“, sagte Griezmann. Nach der Partie in Nischni Nowgorod umarmte er seine Kumpels und Freunde aus Uruguay fast schon entschuldigend, zuvor hatte er auch dank eines schweren Fehlgriffs von Uruguays Torwart-Routinier Fer- Muslera (61.) die Vorentscheidung mit einem Distanzschuss herbeigeführt. Das Führungstor von Raphaël Varane bereitete er am Freitag mustergültig vor.
„Es ist wunderbar. Wir haben eine weitere Etappe genommen, die wir vor vier Jahren nicht geschafft haben. Jetzt wollen wir bis zum Ende dabei sein. Wir müssen weitermachen, nicht aufhören. Unser Ziel ist nicht das Halbfinale“, sagte Frankreichs Mittelfeld-Motor Paul Pogba, der für sein großes Selbstbewusstsein bekannt ist.
Ohne den verletzten Edinson Canando vani lieferte Uruguay zwar einen großen Defensivkampf, kam aber zu keinerlei Entlastung und kaum Chancen in der Offensive. Vier Jahre nach dem Viertelfinal-Aus gegen die DFB-Elf in Brasilien erreichte Frankreich zum dritten Mal ein WM-Semifinale.